Parken soll überall in Moabit und Wedding kostenpflichtig werden.
Mitte – Verkehrschaos, verursacht vom sogenannten „Parksuchverkehr“, also Autofahrern, die auf Berlins ohnehin vollen Straßen nach einem freien Parkplatz suchen, soll bald der Vergangenheit angehören. Bereits im vergangenen Jahr kündigte die Verkehrsverwaltung deshalb an, die Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt ausweiten zu wollen. Der Bezirk scheint nun ernst zu machen. Laut einem Bericht der Berliner Morgenpost sollen in den kommenden drei Jahren nicht nur Mitte, sondern auch Wedding und Tiergarten komplett zur Parkraumbewirtschaftungszone werden. Das Bezirksamt bestätigte diese Planungen bislang noch nicht offiziell, gab aber im vergangenen Jahr entsprechende Gutachten in Auftrag.
Bis Ende 2022 könnten Autofahrer dann mit Ausnahme der Straße des 17. Juni und eines Gebietes rund um den Westhafen bis zu zwei Euro pro Stunde fürs Parken zahlen. Die neuen Parkzonen sollen rund um den Hauptbahnhof, den Bahnhof Gesundbrunnen bis zur Seestraße reichen. Dabei ist Mitte neben Charlottenburg-Wilmersdorf schon jetzt der Bezirk mit den meisten Parkzonen. Durch diese wird schon heute der Verkehr innerhalb des Rings entlastet und der CO2-Ausstoß minimiert. „Die Parkraumbewirtschaftung verringert die Lärm- und Abgasbelastungen durch den Parksuchverkehr“, erklärt Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne). Und weiter: „Die Dauerparker (vor allem Beschäftigte) werden zum Umstieg auf Bus und Bahn bewogen.“ Anwohner können sich mit einem Bewohnerparkausweis einen Parkplatz sichern. Wo und welche Maßnahmen durchgeführt werden, entscheiden am Ende die Bezirke selbst. Auch in Friedrichshain-Kreuzberg, in Neukölln und Tempelhof-Schöneberg laufen aktuell Machbarkeitsstudien für neue Parkzonen.
Datum: 7. Juli 2019, Text: Redaktion/Katja Reichgardt, Bild: iStock/Getty Images Plus/Slava_Andrienk