
Berlin (dpa) – Für die im Alter von 103 Jahren gestorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer liegt ab dem Vormittag ein Kondolenzbuch im Roten Rathaus in Berlin aus. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und die Senatoren tragen sich gegen 8.45 Uhr in das Buch ein. Danach können das bis Freitagabend auch alle anderen Menschen tun.
Friedländer war als Jüdin in der NS-Zeit ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat. Seither setzte sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie ein.
Friedländer soll an diesem Donnerstag auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beerdigt werden. Die Beisetzung soll in einem ausgewählten Kreis stattfinden, wie ein Sprecher der Margot Friedländer Stiftung sagte. Nach aktuellem Stand sei die Beerdigung nicht öffentlich.
Weil Friedländer, die am Freitag starb, Berliner Ehrenbürgerin war, erhält sie automatisch ein sogenanntes Ehrengrab. Bei diesen inzwischen mehr als 680 Ehrengrabstätten auf den Berliner Friedhöfen übernehmen die Bezirke die Kosten für Pflege und Instandhaltung. Zudem soll Friedländer in Berlin mit einer großen Trauerfeier geehrt werden. Termin und Ort wurden noch nicht mitgeteilt.