Berlin (dpa/bb) – Die Grünen im Abgeordnetenhaus fordern mit Blick auf die Weihnachtsfeiertage besseren Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt. Die Übergriffe müssten ernst genommen werden.
«Weihnachten ist vor allem für Frauen eine gefährliche Zeit. Denn jedes Jahr um Weihnachten herum berichten Frauenhäuser und Hilfsorganisationen von verstärkter häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder», sagte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Bahar Haghanipour, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen Strukturen schaffen, um von Gewalt betroffene Frauen besser zu schützen.»
Grüne fordern Abstimmung zwischen Polizei und Beratungsstellen
Deshalb seien sogenannte multiinstitutionelle Fallkonferenzen notwendig. «Dabei können Polizei, Jugendämter und Beratungsstellen aus dem Hilfesystem zusammen an einen Tisch kommen, um die Gefahr für Betroffene gemeinsam einzuschätzen und bestmögliche Schutz-Maßnahmen zu ergreifen», so die Grünen-Abgeordnete. Solche Fallkonferenzen könnten Leben retten.
Daneben seien zum Schutz der Frauen kurzfristige Kontaktverbote durch die Polizei, Bußgelder bei Verstößen und ein neuntes Frauenhaus in Berlin längst überfällige Maßnahmen.
Wer selbst von häuslicher Gewalt bedroht ist oder eine Person kennt, die Hilfe braucht, kann sich Unterstützung holen. Erste Anlaufstellen sind nach Empfehlung der Grünen-Fraktion das bundesweite Hilfetelefon unter der Telefonnummer 08000 116 016 und die BIG-Hotline unter 030 611 03 00.