Schlagabtausch vor der Wahl: Talkrunde der Spitzenkandidaten von Brandenburger Parteien (Archivbild).
Schlagabtausch vor der Wahl: Talkrunde der Spitzenkandidaten von Brandenburger Parteien (Archivbild). Foto: Patrick Pleul/dpa

Potsdam (dpa/bb) – Beim Wahlkampftalk von acht Spitzenkandidaten der Brandenburger Parteien hat es im Streit über Migration und Sicherheit einen Eklat gegeben: AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt verließ nach etwas mehr als einer halben Stunde den Saal des Gesprächs von «Tagesspiegel» und «Potsdamer Neuesten Nachrichten» im Hans-Otto-Theater. Berndt war der Ansicht, er sei bis dahin zu selten an die Reihe gekommen, obwohl alle nach und nach befragt wurden. «Warum haben Sie nicht nur Herrn Woidke eingeladen?», fragte Berndt.

Am 22. September wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. SPD-Regierungschef Dietmar Woidke forderte mehr Anstrengungen, um ausreisepflichtige Ausländer abzuschieben. AfD-Fraktionschef Berndt warf ihm vor, bisher untätig gewesen zu sein und forderte, ein Betretungsverbot öffentlicher Veranstaltungen für Asylbewerber nach der tödlichen Messerattacke in Solingen durch Kontrollen durchzusetzen. Die AfD Brandenburg wird vom Verfassungsschutz des Landes als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft. 

Der Regierungschef bekräftigte seinen Rückzug, falls die AfD und nicht seine SPD stärkste Kraft werden sollte. Auf die vorgelesene Frage einer Leserin, wer seine Nachfolgerin oder sein Nachfolger werden solle, antwortete er nicht direkt. «Wir werden dann uns entsprechend unterhalten.»