Potsdam (dpa/bb) – Für ein geplantes neues ICE-Instandhaltungswerk hat die Deutsche Bahn noch keine Entscheidung über den Standort getroffen. Seit langem gibt es Berichte, dass möglicherweise ein Gebiet nahe des brandenburgischen Stahnsdorf südlich von Berlin in Frage kommt.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages in Potsdam, es gebe bislang noch nicht einmal ein Ansiedlungsverfahren. Er erwarte, dass das Vorhaben nur umgesetzt werde, wenn es auch breite Unterstützung in der Bevölkerung habe. In Stahnsdorf hatte ein mögliches ICE-Instandhaltungswerk bereits Protest ausgelöst.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn (DB) teilte mit, das Unternehmen baue derzeit unter anderem in Dortmund ein neues ICE-Werk und erweitere bestehende Standorte. «Außerdem prüft die DB verschiedene Optionen für ein zusätzliches neues Werk. Dabei steht noch nicht fest, wo und wann dieses entstehen wird.» Sobald die Planungen konkreter würden, werde die Bahn die Landes- und Kommunalpolitik sowie die Bürgerinnen und Bürger einbinden.
«Wir reden vielleicht in vier oder fünf Jahren über ein Ansiedlungsvorhaben», sagte Wirtschaftsminister Steinbach im Ausschuss zu dem geplanten Bauprojekt. «Das wird eine Waschmaschine für Eisenbahnzüge.»
Der Berliner Senat sprach sich für ein neues ICE-Werk bei Großbeeren/Stahnsdorf aus. «Wir unterstützen im Einvernehmen mit dem Land Brandenburg den Bau eines weiteren ICE-Werks auf Stadtgüterflächen in Großbeeren», heißt es im Koalitionsvertrag.