Berlin (dpa) – Eine mutmaßliche Bande, die gefälschte Werke berühmter Fotografen für Millionensummen angeboten haben soll, muss sich vor dem Berliner Landgericht dafür verantworten. Am Mittwoch (9.30 Uhr) beginnt der Prozess. Zwei Männern im Alter von 55 und 72 Jahren wird unter anderem gewerbs- und bandenmäßiger Betrug sowie Urkundenfälschung zur Last gelegt, einem 48-Jährigen Beihilfe dazu. Zwei weiteren Angeklagten wird Geldwäsche vorgeworfen.
Die mutmaßlichen Hauptakteure sollen von Oktober 2020 bis Dezember 2021 zahlreichen Interessenten in Berlin, Köln und einer hessischen Kleinstadt gefälschte Werke von Fotografen wie Helmut Newton oder Cindy Sherman angeboten haben. Diese hätten falsche Künstlersignaturen, Herkunftsangaben und Stempel gehabt. Auch eine Vorbesitzerin sei erfunden worden.
Im Prozess soll es nach Justizangaben um acht Fälle gehen, in denen Fälschungen zum Verkauf angeboten worden seien. Die Preise sollen sich zwischen 1,5 und 6,6 Millionen Euro bewegt haben. In einem Fall habe im November 2020 eine Investmentfirma tatsächlich 1,5 Millionen Euro auf ein vom Notar treuhänderisch geführtes Konto überwiesen. Für den Prozess sind bislang 28 Tage bis Ende September terminiert.