Eine Figur der blinden Justitia.
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa/bb) – Im Prozess nach einem mutmaßlich rassistischen Angriff auf eine Jugendliche in Berlin-Prenzlauer Berg soll am Donnerstag (10.30 Uhr) ein Urteil verkündet werden. Angeklagt sind drei Frauen und drei Männer im Alter von 25 bis 55 Jahren. Eine damals 17-jährige Abiturientin war Anfang Februar 2022 nach ihrer Schilderung in einer Straßenbahn rassistisch beschimpft und kurz darauf an einer Haltestelle geschlagen und getreten worden.

Die Anklage lautete auf Beleidigung, Bedrohung sowie gefährliche Körperverletzung und Beihilfe dazu. Zunächst sollen zwei der Frauen die Schülerin in der Tram rassistisch beschimpft haben. Eine dieser Frauen und eine weitere Angeklagte sollen die Jugendliche mit türkischen Wurzeln und deutschem Pass nach dem Aussteigen körperlich attackiert haben. Mitangeklagte hätten «psychische Beihilfe» geleistet.

Der Staatsanwalt hat gegen drei Angeklagte Bewährungsstrafen zwischen sieben und elf Monaten gefordert, im Fall der weiteren Angeklagten plädierte er auf Geldstrafen. Die Beschimpfungen aus der Gruppe seien «zum größten Teil fremdenfeindlich» gewesen, so der Staatsanwalt. Einige Angeklagte hatten Vorwürfe zum Teil zugegeben, andere forderten Freispruch.