Unter Anwohnern wächst der Frust wegen der Drogenszene am Leopoldplatz. Das Drogenkonsummobil soll die Lage entspannen.
Das Ausmaß des Drogenkonsums auf dem Leopoldplatz im Wedding habe in den vergangenen Monaten weiter stetig zugenommen und zu ansteigender Belastung im öffentlichen Raum geführt, heißt es aus der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Die Behörde reagiert auf die zugespitzte Situation mit dem Einsatz des Drogenkonsummobils, das dort voraussichtlich ab dem ersten April stehen soll. Für drogenkonsumierende Menschen bietet das Konsummobil sowohl eine Möglichkeit zum Konsum unter hygienischen Bedingungen als auch einen Zugang zu anderen Angeboten des Berliner Suchthilfesystems.
Dazu Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne): „Der Senat nimmt die Belastung der Anwohner sehr ernst und sieht sich gleichzeitig in der Verantwortung, die gesundheitliche und psychosoziale Versorgung der konsumierenden Menschen sicher zu stellen. Der Einsatz des Konsummobils und das flankierende Beratungsangebot wird dazu beitragen, die Situation vor Ort zu entspannen und beiden Seiten gerecht zu werden.“
Das Konsummobil war bisher in Tempelhof-Schöneberg vor der Apostel-Paulus-Kirche im Einsatz und habe eine wirkungsvolle Ergänzung der bezirklichen Strategie zur Eindämmung des Drogenkonsums im öffentlichen Raum dargestellt- Aufgrund der vielfältigen und abgestimmten Maßnahmen des Bezirks sei dort mittlerweile eine Beruhigung eingetreten, die die Verlagerung des Standortes an den Leopoldplatz ermöglicht.
Tempelhof-Schönebergs Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck: „Das Drogenkonsummobil ist im Schöneberger Akazienkiez seit Mai 2019 regelmäßig im Einsatz gewesen. In enger Zusammenarbeit mit unserem Bezirk hat das Angebot wesentlich dazu beigetragen, die zumeist schwerstkranken Kosumenten adäquat zu versorgen und die Belastungen für dieses Gebiet deutlich zu reduzieren.“
„Schwerpunkte verlagern sich“
Konsum-Schwerpunkte würden sich mit der Zeit verlagern, so der SPD-Politiker. Die Betreuung und Beratung von Drogennutzenden und Schutz der jeweiligen Nachbarschaften erfordere daher eine bezirksübergreifende Solidarität beim Einsatz der begrenzten Ressourcen. „Das Drogenkonsummobil sollte dort zum Einsatz kommen, wo es aktuell am dringendsten benötigt wird.“
Die Senatsgesundheitsverwaltung werde die Entwicklungen weiter begleiten und die Lage regelmäßig neu bewerten, um auch künftig gemeinsam mit den Bezirken über die Standorte für das Drogenkonsummobil zu entscheiden, hieß es.
Text: red/nm