Seit Mitternacht hat die Friedrichstraße wieder für Autofahrer geöffnet. Ein Aktionsbündnis setzt sich weiterhin für ein neues Konzept für die Einkaufsstraße und das gesamte Viertel ein.
Als es darum ging in der vergangenen Nacht die letzten Straßensperren auf dem bislang autofreien Abschnitt der Friedrichstraße abzuräumen, ließ es sich der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Sebastian Czaja, nicht nehmen, die Sperren eigenhändig abzubauen. Seit 0 Uhr können Autofahrer nun wieder die komplette Friedrichstraße befahren.
Schlüssiges Konzept gefordert
Einige Stunden später versammelten sich erneut Pressevertreter und Politiker an der Flaniermeile. Dieses Mal blockierte das Aktionsbündnis „Rettet die Friedrichstraße!“ die Straße – wenn auch nur für eine Stunde. Das Bündnis fordert weiterhin ein „schlüssiges Konzept für die gesamte Berliner Mitte“ und mehr Mitspracherecht für Anwohner und Gewerbetreibende.
Fußgängerzone kein passendes Konzept
Zu dem Aktionsbündnis gehören unter anderem DIE MITTE e.V., der Wirtschaftskreis Mitte e.V., die IG Gendarmenmarkt e.V. sowie die Freunde und Förderer Gendarmenmarkt Berlin e.V. sowie die Zukunft Gendarmenmarkt. Auch Weinhändlerin Anja Schröder, deren Klage letztlich zum Stopp des Verkehrsversuchs auf der Friedrichstraße führte, ist Teil des Bündnisses. Sie hofft nun auf einen Dialog, auch mit Umweltsenatorin Bettina Jarasch. Die möchte den Abschnitt bis zum Ende des Jahres in eine Fußgängerzone umwandeln.
Der Radverkehr, der bislang durch die Friedrichstraße gelenkt wurde, soll dann auf die am Montag eröffnete Fahrradstraße an der Charlottenstraße ausweichen.
Dass eine Fußgängerzone die Friedrichstraße tatsächlich beleben kann, daran glaubt Anja Schröder nicht: „Ich glaube nicht, dass Fußgängerzonen heutzutage etwas sind, das Frequenzveränderungen bringen kann“, sagt sie bei dem Pressetermin. Es gebe an der Friedrichstraße einen anderen Bedarf. „Strukturveränderung ja, aber keine Verkehrsstrukturveränderungen“, lautet dann auch ihre Forderung.
Text: kr