Engel auf dem Friedrhof
Pankow gedenkt verstorbenen Menschen, die keine Angehörigen hatten. Bild: Imago/Hohlfeld

Erstmals findet in Pankow am 18. November, 18 Uhr, auf dem Anger an der Breite Straße eine Gedenkstunde für verstorbene Menschen, die keine Angehörige hatten, statt.

Erstmalig findet in Pankow am 18. November, um 18 Uhr, auf dem Anger an der Breite Straße eine Gedenkstunde für ordnungsbehördlich bestattete Menschen statt. Wer keine Verwandten hat oder mittellos ist, wird üblicherweise ohne Trauerfeier im Auftrag des Sozialamts beigesetzt.

Würdigung und Gedenken

Zur Würdigung und Erinnerung an diese Verstorbenen findet nun zum ersten Mal im Bezirk Pankow eine zentrale Gedenkstunde statt. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an diejenigen, die die Verstorbenen gekannt haben als auch an alle, die diesen Menschen nach ihrem Tod gedenken wollen.

Die Gedenkstunde wird vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord-Ost ausgerichtet und gemeinsam mit dem Bezirksamt und Vertretern der Ahmadiyya Muslim Jamaat Pankow-Heinersdorf, der katholischen Kirchengemeinde St. Georg und des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbandes Deutschlands gestaltet. Die Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit, Dr. Cordelia Koch (CDU), hält ein Grußwort. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Gedenkstunde ist kein Gottesdienst, sondern eine Veranstaltung mit Elementen verschiedener Religionen und nichtreligiöser Weltanschauungen.

Wenig Aufmerksamkeit

In jedem Jahr werden berlinweit circa 2.700 Menschen ordnungsbehördlich bestattet, etwa 240 sind es in Pankow. Ordnungsbehördlich bestattet werden Menschen, die alleine versterben und keine Angehörigen haben oder bei denen Angehörige nicht rechtzeitig ausfindig gemacht werden können. Diese Menschen erhalten in unserer Gesellschaft wenig Aufmerksamkeit.

Der Evangelische Kirchenkreis Berlin Nord-Ost möchte dem gemeinsam mit dem Bezirk Pankow und weiteren Akteurn der Region entgegen wirken. „Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch, ob konfessionell oder nicht, ein Leben hat, auf das im Angesicht des Todes zurückgeblickt werden sollte“, erklärt Dr. Cordelia Koch, Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit. „Ziel der Gedenkstunde ist es daher, den Namen jedes Menschen zu nennen und ihnen stellvertretend als Gesellschaft würdevoll zu gedenken“, so die Stadträtin weiter.

Text: Redaktion