Beim Tag des offenen Denkmals am 10. und 11. September 2022 werden wieder ungewohnte Einblicke möglich.
Die Sankt Hedwigs-Kathedrale in Mitte zählt zu den architektonisch wertvollsten Gebäuden der Stadt. Wegen der Sanierung und Umgestaltung des Innenraums ist sie derzeit geschlossen.
Anlässlich des Tages des offenen Denkmals haben Interessierte die seltene Gelegenheit, sich ein eigenes Bild vom Zustand des zwischen 1747 und 1773 errichteten Sakralbaus zu verschaffen. Am 10. und 11. September werden zwischen 10 und 16 Uhr 30-minütige Führungen angeboten. Mehr dazu ist auf der Homepage des Denkmaltages zu erfahren.
Narben und Beweise
„Denkmale sind Zeugen vergangener Geschichten ihrer Bewohner und Erbauer. Ihre Bausubstanz steckt voller Beweismittel“, heißt es in einer Ankündigung zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals. „Historische Narben, Ergänzungen und Weiterentwicklungen erzählen viel über ein Bauwerk und seine Bewohner.“
In diesem Jahr geht der bundesweite Aktionstag am 10. und 11. September der Frage nach, welche Erkenntnisse und Beweise sich durch die Begutachtung der originalen Denkmalsubstanz gewinnen lassen. Welche Spuren hat menschliches Handeln über die Jahrhunderte hinweg und viele Zeitschichten hindurch hinterlassen?
Hunderte kostenfreie Angebote
Welche „Taten“ wurden im und am Bau verübt? Und welche Schlüsse zieht die Denkmalpflege daraus? Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ lädt der Tag des offenen Denkmals dazu ein, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Dazu besteht auch in Berlin reichlich Gelegenheit.
Besucher können aus mehreren Hundert, in der Regel kostenfreien Angeboten wählen. Geöffnet und vorgestellt werden Bau-, Boden- und Gartendenkmale in sämtlichen Bezirken, auch Führungen durch Siedlungen und Stadtteile stehen auf dem Programm, ebenso längere Bus- und Fahrradtouren, kulturelle Veranstaltungen, Kinderprogramm und vieles mehr.
Erste Großsiedlung
Gleich drei Angebote drehen sich um die Hufeisensiedlung in Britz. Die hufeisenförmige Anlage, Zentrum der Großsiedlung Britz, wurde von Bruno Taut und Martin Wagner zusammen mit den Gartenarchitekten Leberecht Migge und Ottokar Wagler von 1925 bis 1931 geschaffen. Sie war die erste deutsche Großsiedlung mit mehr als 1.000 Wohnungen.
Wer mehr erfahren möchte, kann am 11. September an einer der beiden Führungen teilnehmen (10 und 12 Uhr). Die Touren unter dem Motto „Wohnen im Welterbe“ starten an der Fritz-Reuter-Allee 44. Weitere Details, auch zur Anmeldung, gibt es auf der Website des Denkmaltages. Wem der Sinn nach imposanter Technik steht, ist im Bahnbetriebswerk Schöneweide richtig.
Lokschuppen, Drehscheibe und Wasserturm sind echte Hingucker. Künftig soll sich das Denkmal an der Wagner-Regeny-Allee 9 zu einem lebendigen Treffpunkt und Museum entwickeln. Eine Übersicht zu allen berlinweiten Angeboten gibt es hier.
Text: red