Der Tankrabatt endet zum 1. September 2022. Bild: IMAGO / Wolfgang Maria Weber
Der Tankrabatt endet zum 1. September 2022. Bild: IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Die Spritpreise sind vor dem Ende des Tankrabatts wieder gestiegen. Mit einem sprunghaften Anstieg ab dem 1. September 2022 rechnet der ADAC allerdings nicht. Vor dem Monatswechsel noch einmal vollzutanken, sei aber sinnvoll.

Die Spritpreise in Deutschland sind wenige Tage vor Ende des Tankrabatts erneut leicht gestiegen. So kostete ein Liter Superbenzin am Sonntag im Durschschnitt 1,769 Euro, der Literpreis für Diesel lag bei 2,069 Euro. Die tatsächlichen Preise vor Ort können teils erheblich davon abweichen. Vor allem in Süddeutschland ist Kraftstoff aktuell deutlich teurer als im Rest der Republik.

Kraftstoffpreise im Blick behalten

In Berlin tankt man heute, am 30. August 2022, im Schnitt für 1,981 Euro einen Liter Diesel, für durchschnittlich 1,77 Euro Super-Benzin. Der billigiste Literpreis für Super-Benzin beträgt heute 1,64 Euro, der höchste Benzinpreis in Berlin liegt bei 2,05 Euro pro Liter. So weit gehen die Preise bei den rund 260 Tankstellen in Berlin auseinander. Unter anderem deshalb sollten Autofahrer die Kraftstoffpreise im Blick behalten und grundsätzlich dann tanken, wenn sich hierfür eine günstige Gelegenheit bietet, rät der ADAC.

Sonderregleung läuft aus

Am 1. September läuft die Sonderregelung aus. Es wird wieder der bisherige Steuersatz erhoben. Zum 1. Juni wurde die Energiesteuer zeitlich befristet auf das EU-weite Mindestniveau gesenkt. Der Tankrabatt galt somit für einen Zeitraum von drei Monaten.

Durch den Tankrabatt wurde die Energiesteuer wie folgt gesenkt. Bei Benzin rund 35 Cent je Liter (30 Cent Senkung der Energiesteuer plus 5 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer). Bei Diesel rund 17 Cent je Liter (14 Cent Senkung der Energiesteuer plus 3 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer). Autofahrer haben davon zeitweise wenig bis gar nichts gespürt. Der Rückgang bei den Spritpreisen blieb deutlich hinter den Möglichkeiten der Steuersenkung zurück.

ADAC-Spritpreis-Experte Christian Laberer kritisierte: „Der Steuerzahler fördert die Gewinne der Mineralölindustrie, die die Krisensituation offenbar auf Kosten der Verbraucher zur Gewinnmaximierung nutzt.“

Sprunghafter Anstieg unwahrscheinlich

Dass jetzt, nach Ende des Tankrabatts, die Spritpreise pünktlich zum 1. September 2022 sprunghaft ansteigen, hält der ADAC nicht für wahrscheinlich. „Die Tankstellen haben ein Interesse daran, noch im August niedrigversteuerten Kraftstoff in ihre Tanks zu füllen. Damit können sie sich auch über den 1. September hinaus auf dem Markt mit niedrigen Spritpreisen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen oder ihre Margen erhöhen“, heißt es in einer Mitteilung.

Volltanken ist sinnvoll

Das Auto noch vor dem Ende des Tankrabatts vollzutanken, ist sinnvoll, rät der ADAC. Reservebehälter dürfen In Deutschland mit je 60 Liter im Auto transportiert werden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich aber, nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff mitzunehmen.

Kraftstoff nicht hamstern

Der ADAC rät jedoch davon ab, größere Mengen Kraftstoff zu transportieren oder Zuhause zu lagern. Es besteht ein hohes Gefahrenpotential, denn die Stoffe sind leicht entzündbar. In Garagen dürfen zudem nur bestimmte – und gerade bei Benzin oftmals nur sehr geringe – Mengen an Kraftstoff gelagert werden.

Text: red/sara