Karstadt am Leo
Wie geht es weiter mit Karstadt am Leo? Bild: IMAGO/Petra Schneider

Ist das Ende vom Karstadt am Leopoldplatz tatsächlich besiegelt? Die Linken-Fraktion im Bezirk befürchtet, dass die Pläne des Besitzer-Duos den Kiez negativ verändern könnte.

Als der bisherige Eigentümer des Karstadt am Leopoldplatz, die Versicherungskammer Bayern, sich mit Signa Development Selection zusammengetan hat, wächst bei vielen die Sorge, das Warenhaus könnte bald schließen. Ende 2023 könnte es soweit sein, Anfang 2024 läuft die Bestandsgarantie für den bereits mehrfach von einer Schließung bedrohten Karstadt im Kiez.

Unsichere Zukunft

Der Linken-Bezirksverband Mitte sorgt sich nun über die Zukunft eben dieses Areals rund um den Leo. Denn die Investoren planen für das Warenhaus ein “Mixed-Used-Development”, um es “innovativ in die Zukunft zu führen”, zitiert die Fraktion einen Artikel aus der Immobilienzeitung. Sie befürchten, dass es ähnliche Kämpfe wie um Karstadt am Hermannplatz nun auch im Wedding geben könnte. Am Hermannplatz wolte Signa das Kaufhaus neu bauen und mit einer historischen Fassade versehen, hinter der vor allem Platz für Büros sein soll. Nach reichlich Widerstand von Anwohnern soll jetzt der Stahl-Beton-Bau erhalten und aufgestockt werden.

Konkrete Infos zu möglichen Planungen am Leo gibt es derweil noch nicht. Das Bezirksamt Mitte spricht auf Anfrage der Linksfraktion im Bezirksparlament von zwei “informellen Gesprächen” mit dem Eigentümern, bei denen ein “gemeinsamer Planungsprozess” festgelegt wurde.

Menschen sollen mitgestalten

Die Linken wollen sich nun dafür einsetzen, dass Anwohner ein Mitspracherecht bei den Planungen bekommen. Ein Projekt, das den Kiez-Flair vom Leopoldplatz und die Menschen aus dem Wedding verdrängt, soll es mit ihr nicht geben. “Wir wollen, dass der Wedding ein Zuhause für alle Menschen bleibt. Der Leopoldplatz soll von den Menschen im Kiez gestaltet werden, nicht von einem Großkonzern”, so die Forderung.

Text: kr