Keine Dauerlösung: Modulare Unterkunft für Geflüchtete in Lankwitz. Bild: IMAGO/Joko
Keine Dauerlösung: Modulare Unterkunft für Geflüchtete in Lankwitz. Bild: IMAGO/Joko

Das Willkommensbündnis schlägt Alarm: In Steglitz-Zehlendorf werden dringend zusätzliche Wohnungen für Geflüchtete benötigt.

Die gegenwärtig acht Unterkünfte für Geflüchtete in Steglitz-Zehlendorf seienvoll belegt, ein großer Teil der dort etwa 2.200 untergebrachten Menschen lebt darin bereits seit Jahren. In den kleinen Zimmern würden oftmals zu viele Personen auf zu wenig Quadratmetern leben.

„Für Kinder und Jugendliche, die unter diesen Umständen für die Schule oder ihre Ausbildung lernen müssen, ist das ebenso wenig zumutbar, wie für die, die sich mit mehreren anderen ein Zimmer teilen, aber früh schlafen wollen, da sie morgens zeitig zur Arbeit gehen“, so das Willkommensbündnis für geflüchtete Menschen in Steglitz-Zehlendorf.

Appell an Vermieter

Die Initiative appelliert an alle Wohnungsbaugesellschaften, Wohnungsgenossenschaften und private Wohnungsgeberinnen und Wohnungsgeber, Mietverträge auch mit Menschen abzuschließen, die noch in einer Unterkunft leben müssen.

Dafür bietet das Willkommensbündnis Unterstützung durch Sprachmittlung und durch persönliche Begleitung an. Angebote und Rückfragen können an die E-Mail-Adresse wohnraum@wikobuesz.berlin gerichtet werden.

„Wer aus einem der Krisengebiete der Welt zu uns geflüchtet ist, sucht vor allem eines: Sicherheit“, betont Günther Schulze vom Willkommensbündnis für geflüchtete Menschen in Steglitz-Zehlendorf. Dieses bemüht sich schon lange darum, Menschen aus Unterkünften in Wohnungen zu vermitteln. „Für alle, die bei uns bleiben, gehört dazu auch der Wunsch nach den eigenen vier Wänden.“

Obdachlosigkeit droht

Dies gelte vor allem für anerkannte Geflüchtete, für die die provisorischen Unterkünfte nicht dauerhaft als Wohnraum vorgesehen seien und die sie deshalb eigentlich verlassen müssten. Da das angesichts der kaum vorhandenen Angebote auf dem Wohnungsmarkt nur schwer möglich sei, drohe ihnen dadurch sogar das Obdachlosenheim.

„Das ist dann die Endstation“, warnt Schulze. „Keine zielgruppenspezifische Sozialarbeit und keine nachbarschaftliche Unterstüzung mehr. Ankommen und Integration in unsere Gesellschaft sind dann zunächst einmal vorbei.“

Text: red/nm