Zwei Kontrollen, 365 Tiere: So lautet die traurige Bilanz des Ordnungsamts, das im Januar in drei Wohnungen zahlreiche illegal und nicht artgerecht gehaltene Tiere sichergestellt haben.
Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung, dass mehrere Vögel, darunter auch Wildvögel (Stieglitze), gewerbsmäßig in zwei Wohnungen in Mitte gehalten werden, kontrollierte das Ordnungsamt Mitte gemeinsam mit der Polizei und zwei Tierärzten gleich zwei Wohnungen. Vor Ort wurden insgesamt 65 Vögel vorgefunden (darunter 17 Stieglitze, zwei Halsbandsittiche, 46 Kanarienvögel), die gewerbsmäßig gehalten wurden. Die Halter hatten oofenbar vor, sie zu verkaufen oder bereits mit dem Handel begonnen.
Handel mit Tieren
Die Haltungsbedingungen waren nicht artgerecht, da es unter anderem ein mangelhaftes Platzangebot, übereinander gestapelte Käfige, Einzelhaltung, unhygienische Zustände und einen Mangel an Trinkwasser und Tierfutter gab. Die Tiere wurden vom Ordnungsamt mitgenommen, sie sind derzeit bei einem Fachtierarzt sowie beim Tierschutzverein Berlin untergebracht.
Ebenfalls Ende Januar wurden in einer anderen Wohnung in Mitte zudem fünf unterschiedliche Aquarien und rund 20 weitere Behältnisse mit bis zu 15 Litern Fassungsvermögen und knapp 300 Fischen vorgefunden werden. Zusätzlich befanden sich Einweggläser in der Wohnung, in denen sich insgesamt drei Kampffische befanden.
Intensive Kontrollen fortführen
„Wenn Menschen sich dazu entschließen, Tiere bei sich aufzunehmen, so müssen sie ausnahmslos für das Wohlergehen der Tiere einstehen. Die Veterinäraufsicht wird auch hier ihre Kontrollen weiter intensiv fortsetzen. Die Feststellungserfolge vom 28. Januar waren nur dank der sehr konkreten Hinweise aus der Bevölkerung möglich. Ich möchte an dieser Stelle für die Ordnungsamt-Online App werben durch welche solche Verstöße direkt – auf Wunsch auch anonym – leicht gemeldet werden können“, erklärt Stadträtin Almut Neumann.
Text: red/kr, Bild: IMAGO/Manngold