Grippeimpfung
Eine Grippeimpfung kann das Infarktrisiko senken. Bild: djd/Sanofi/Getty Images/Mix Media

Eine Grippe kann bei Menschen über 60 Jahren das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöhen.

Hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten und ein schweres Krankheitsgefühl: Eine Grippe kann schlimm werden. Doch neben diesen akuten Symptomen bringt die Infektionskrankheit weitere, weniger bekannte Gefahren mit sich. So zeigen Studien, dass eine Grippe selbst bei gesunden Erwachsenen das Herzinfarktrisiko um das bis zu Zehnfache erhöhen kann, das Schlaganfallrisiko um mehr als das Achtfache.

Bei Menschen ab 60 Jahren sowie bei allen Personen, die an einer Grunderkrankung wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen leiden, besteht zudem die Gefahr, dass sich das Grundleiden durch eine Grippeerkrankung verschlimmert.

Für Menschen ab 60 empfohlen

Grippeschutz ist also gewissermaßen auch „Herzschutz“. Neben geeigneten Hygienemaßnahmen und Abstand zu erkrankten Personen ist vor allem die Grippeimpfung wichtig. Besonders Menschen ab 60 Jahren profitieren davon, denn sie sind aufgrund ihres schwächeren Immunsystems nicht nur stärker als Jüngere gefährdet, Komplikationen und einen schweren Verlauf zu erleiden, sondern auch öfter von Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems betroffen.

Die Grippeimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen, die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen. Die Grippeimpfung aus dem Vorjahr reicht nicht aus: Da sich Grippeviren ständig verändern, sollte die Impfung jedes Jahr erneuert werden. Idealerweise passiert das zwischen Oktober und Mitte Dezember, aber auch eine Impfung später in der Saison, bis ins Frühjahr hinein, ist noch sinnvoll und wichtig. Menschen mit erhöhtem Risiko sollten rechtzeitig einen Termin in ihrer hausärztlichen Praxis machen und sich dort oder in der Apotheke beraten lassen, welche Grippeimpfung die STIKO für sie empfiehlt.

Schwere Grippewelle erwartet

In diesem Herbst und Winter könnte der Grippeimpfung noch größere Bedeutung zukommen als sonst, denn Fachleute erwarten möglicherweise stark ansteigende Infektionszahlen oder sogar eine schwere Grippewelle. Sie berufen sich dabei unter anderem auf Erfahrungen aus Australien, wo es bereits eine schwere Grippewelle gab.

Als Grund wird unter anderem die Aufhebung der meisten Kontakt- und Reisebeschränkungen sowie der AHA-Maßnahmen (Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Atemmaske tragen) zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie genannt. Dazu kommt, dass die beinahe jährlich auftretenden Grippewellen in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Schutzmaßnahmen quasi vollständig ausfielen oder sehr mild verliefen.

Daher ist der Gemeinschaftsschutz der Bevölkerung aktuell möglicherweise besonders niedrig, weil nur wenige Menschen den Grippeviren in den vergangenen Jahren ausgesetzt waren.

Quelle: djd