In Steglitz-Zehlendorf wurden die Weichen für Projekte gestellt, die den Straßenverkehr sicherer machen sollen. Die SPD-Fraktion fordert zusätzliche Schritte.
Unter anderem möchte die SPD-Fraktion erreichen, dass die Feuerbachstraße zwischen Schöneberger und Schloßstraße aus dem Hauptstraßennetz herausgelöst und der Verkehr auf Tempo 30 begrenzt wird. “Die Feuerbachstraße ist auf diesem Teilstück von Wohnhäusern geprägt, eine Buslinie – auf die die Einordnung als Hauptstraße ursprünglich zurückgeht – gibt es bereits seit vielen Jahren nicht mehr”, teilen die Sozialdemokraten mit.
Bereits im Herbst 2020 eingereicht und kürzlich in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) beschlossen wurde ein ähnlicher Antrag zum Hüttenweg in Dahlem: Künftig soll Tempo 30 nicht mehr nur bis zum Waldfriedhof gelten, sondern auch im angrenzenden Wohngebiet bis zur Waldgrenze.
Gerade Kinder sind gefährdet
“Gerade für Kinder stellt der Straßenverkehr eine besonders große Gefahr dar”, heißt es aus der SPD-Fraktion. Sie wertet es als Erfolg, dass das Bezirksparlament zwei Anträge für mehr Sicherheit auf dem Schulweg positiv beschieden hat: Zum einen rücke die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs auf der Seydlitzstraße in Lankwitz vor dem Gebäude der Paul-Schneider-Grundschule in greifbare Nähe. Hierzu solle in den nächsten Tagen ein
Ortstermin mit dem Amt, der Schule und der Polizei durchgeführt werden.
Für die Ampelschaltung an der T-Kreuzung von Osdorfer Straße und Ostpreußendamm in Lichterfelde sei eine Optimierung vorgesehen. Nahe der Kreuzung befinden sich die Giesensdorfer Grundschule sowie mehrere Kindertagesstätten. Vor allem für Radfahrer und Fußgänger solle sich die Situation künftig verbessern.
Trotzdem sei die Freude in der Fraktion und bei den Bürgern vor Ort nicht ungetrübt: „Im Straßenverkehrsausschuss wurden alle konkreten Forderungen aus dem Antrag herausgestrichen und somit jede Einflussnahme auf die Planung“, erklärt Carolyn Macmillan, SPD-Bezirksverordnete aus Lichterfelde. „Wir wollten erreichen, dass die
Ampeln so geschaltet werden, dass ein gleichzeitiges Grün für Fuß- und Radverkehr einerseits sowie
abbiegende Autos andererseits ausgeschlossen wird.“ Das zweispurige Abbiegen führe dort regelmäßig zu
gefährlichen Situationen.
SPD wirft Schwarz-Grün Blockadehaltung vor
“Eine herbe Enttäuschung stellte zudem die Ablehnung des Antrags zur Sperrung der Havelchaussee für
den Autoverkehr an Wochenenden und Feiertagen dar”, heißt es weiter aus der SPD-Fraktion. Diese hatte mit dem Antrag eine Initiative von Fahrrad-Aktivisten aufgegriffen. Während sich die BVV Charlottenburg-Wilmersdorf mit
großer Mehrheit von SPD, Linken und Grünen für eine Komplettsperrung eingesetzt habe, sei in
Steglitz-Zehlendorf selbst die Kompromisslösung an der schwarz-grünen Zählgemeinschaft gescheitert. „In Steglitz-Zehlendorf steht die Mauer aus Konservativen und Grünen felsenfest und unverrückbar – und blockiert jeglichen
Fortschritt in der Verkehrspolitik“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Buchta.
Datum; 18. April 2021, Text: red/nm, Bild: imago/Fotostand