Seit dem 17. Juni ist „Parasite“ exklusiv bei Amazon Prime Video verfügbar. Wir verlosen dazu drei Amazon-Gutscheine à 100 Euro

Und eines sei gesagt: Diesen Film wird niemand so schnell vergessen. Denn aufgrund seiner Thematik brennt sich „Parasite“ tief in das Bewusstsein seiner Zuschauer ein und lässt diese nachdenklich zurück. Zu viel Handlung wollen wir nicht verraten. Ohne vorab die Spannung zu stehlen, lässt sich dennoch Folgendes über die Handlung des südkoreanischen Films von Regisseur Bong Joon-ho verraten. Die vierköpfige Familie Kim, also Vater Kim Ki-taek, seine Frau Chung-sook und deren beiden Kinder Ki-woo und Ki-jung, lebt in ärmlichen Verhältnissen in einem schäbigen Kellerloch in Seoul.

Der Armut entfliehen

Als Nebenjob faltet die Familie Pizzakartons – wofür die Vier jedoch nur wenig Talent aufweisen. Doch dann bietet sich eine Möglichkeit, die Haushaltskasse merklich aufzubessern. Ein früherer Schulfreund von Sohn Ki-woo schlägt ihm vor, ihn als Nachhilfelehrer für Englisch bei der wohlhabenden Familie Park zu vertreten. Tatsächlich schafft er es daraufhin, nicht nur für sich einen Job bei den Parks zu erschleichen. Dass ein solcher Schwindel natürlich nicht lange gut gehen kann, fällt hier wohl nicht unter die Kategorie „zu viel verraten“. „Klassenkampf, wie man ihn noch nicht gesehen hat“, schreibt Amazon Prime Video in seiner Ankündigung.

Unerwartete Wendungen

„Parasite“ überrascht durch ungeahnte Wendungen, erheitert zuweilen, um dem Zuschauer dann doch wenig später die bittere Realität vor Augen zu knallen. Dabei bewegt er sich irgendwo zwischen schwarzer Komödie und Gesellschaftssatire. „Wer in diesem Film schließlich die Parasiten sind, mag jeder selbst entscheiden. Die Armen, die Reichen, der Kapitalismus selbst? Vielleicht sind es ja auch wir Zuschauer, die an diesen ungeheuren Vorgängen aus einem gar nicht so fernen Land eine diebische Freude empfinden“, resümiert Philipp Bühler in seinem Artikel aus 2019 in der Berliner Zeitung.

Fest steht: Mit „Parasite“ stellt Bong Joon-ho die große Kluft zwischen Arm und Reich schonungslos dar und überzeugt damit auf ganzer Linie. Zum ersten Mal in der Geschichte der Oscar-Filmpreise wurde in diesem Jahr ein nichtenglischsprachiger Streifen in der Hauptkategorie als bester Film ausgezeichnet. Zudem erhielt Joon-ho den Preis für die beste Regie, das beste Original-Drehbuch und den besten internationalen Film.

Datum: 17. Juni 2020, Text: Lisa Gratzke, Bild: 2020 Koch Films