Beuth-Studenten sammeln mit einer Ausstellung Geld für die Bahnhofsmission/Projekt verbindet Soziales Engagement mit Lehre.

„Wir wollten mal was Neues probieren.“ Peter Wutz, Professor an der Beuth-Hochschule, betreut den Bachelorstudiengang „Screen Based Media“ (Audiovisuelle Medien). Zum Ende jedes Semesters steht normalerweise die Anfertigung eines Fotobuchs an. In diesem Abschlusssemester aber entschieden sich Peter Wutz und seine Studenten für etwas anderes. Schnell stand fest, dass es eine Ausstellung werden soll, die Kunst und Lehre mit Sozialem verbindet.

Kunst für den guten Zweck also. Den passenden Zweck lieferte schließlich Beuth-Student Friedrich Bungert, der selber ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission am Zoo tätig ist. Er schlug vor die Bahnhofsmission mit der Ausstellung zu unterstützen. Seit April tüftelten die Studenten an ihrem Benefiz-Kunstprojekt, sorgten für die Werke, kümmerten sich um eine passende Location und die Sponsoren-Findung. Nun können Besucher sich die Früchte der vielen Arbeit im Kühlhaus am Gleisdreieck ansehen.

Kunst & Soziales

Die Erlöse aus den Bildern kommen der Stadtmission zugute

Bis Ende Oktober zeigen die angehenden Fotografen hier 100 Werke in der Ausstellung mit dem Namen „Lichtraum“. Zu sehen sind unter anderem Architekturfotografien, Portraits und Landschaftsbilder. Hinzu kommen zehn Bilder, die einen direkten Bezug zur Bahnhofsmission haben. Der Erlös aus dem Verkauf der Werke geht nach Ausstellungsende an die Bahnhofsmission, die damit neue Schlafsäcke für den kommenden Winter kaufen möchte. Bereits in den ersten Tagen zog es zahlreiche Besucher in das Kühlhaus.

Peter Wutz ist begeistert von dem Andrang und dem, was seine Studenten erreicht haben: „Uns war es wichtig eine Ausstellung unabhängig von der Finanzierung der Hochschule zu organisieren. Die Studenten haben sich rührend um alles gekümmert und sämtliche Planung und Gestaltung selbst in die Hand genommen.“ Dass sie mit dem Kühlhaus einen der kreativen Szene-Plätze Berlins für sich und ihr Projekt gewinnen konnten, freut die Fotografen umso mehr. Am letzten Tag der Ausstellung, dem 26. Oktober, wurden im Rahmen der Finissage die letzten noch nicht verkauften Werke der Studierenden an die Meistbietenden versteigert.

Vorzeigeprojekt

Peter Wutz hofft nun, dass auch andere Hochschulen und Projekte versuchen Lehre und Soziales Engagement zu verbinden. „Bei dieser Ausstellung geht es nicht um uns und unsere Hochschule, sondern um die Obdachlosen, die vor allem im Winter auf jede Hilfe angewiesen sind. Es wäre schön, würden andere Universitäten auch diesen Weg gehen und mit ihren Projekten gleichzeitig etwas Gutes tun. Denn auch soziales Engagement hat meiner Meinung nach etwas mit der Erziehung junger Menschen zu tun.“ Die Beuth-Hochschule für Technik ist eine der großen Hochschulen Berlins und bietet neben Maschinenbau-Studiengängen auch kreativ-technische Kurse an, darunter Architektur und Fotografie. Das Projekt wird dank seines Erfolges wohl nicht das Einzige dieser Art bleiben. Das wäre ganz im Sinne von Professor Peter Wutz und seinen Studenten.

Katja Reichgardt, Bilder: BeuthWerkschau Lichtraum