Die Senatsverkehrsverwaltung wird bis Ende September den baulichen Zustand von rund 2.700 Kilometer Fahrbahnen standardisiert messen und erfassen lassen.
Die Daten, die der Erhaltungs- und Sanierungsplanung dienen, sollen Anfang 2021 zur detaillierten Auswertung zur Verfügung stehen. Im Auftrag der Verkehrsverwaltung erfasst eine Tochter des TÜV Rheinland mit speziellen Messfahrzeugen die Längs- und Querebenen der Fahrbahnen, die sich bei schlechtem Zustand als Spurrinnen oder Senkungen innerhalb der Fahrbahnen bemerkbar machen können. Zudem werden hochauflösende verzerrungsfreie und maßstabsgetreue Bilddarstellungen erzeugt, deren Auswertung genaue Aufschlüsse über etwa Risse, Ausbrüche, Fehlstellen, Flickstellen ergeben.
Ermittelte Daten
Für die Vermessung und Erfassung werden zertifizierte Fahrzeuge mit Kameras und Messtechnik die Straßen Berlins befahren. Die Daten fließen in das Erhaltungsmanagementsystem der Straßen Berlins (EMS) ein, das sich derzeit im Aufbau befindet. Hinzu kommen Daten zum Aufbau, Baujahr und zur Verkehrsbelastung der jeweiligen Straßen. Aus den ermittelten Daten werden Zustandsnoten generiert, die für die Erhaltungsplanung der zuständigen Stellen eine wichtige Entscheidungsgrundlage darstellen, da für die Aufstellung von Bauerhaltungsprogrammen Bestandsdaten und Verkehrsdaten benötigt werden.
Einheitliche Methode
Für Nebenstraßen, Gehwege oder Radwege ist diese standardisierte Erfassungsmethode nicht geeignet. Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Straßenwesen sowie der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen wird derzeit an einer neuen, bundesweit einheitlichen Erfassungsmethode gearbeitet, auf deren Grundlage etwa ab 2022 auch eine entsprechende Zustandserfassung für Rad- und Gehwege erfolgen soll.
Datum: 10. Mai 2020, Text: M. Wolf, Bild: imago images/Christian Mang