Knorr Bremse AG entscheidet sich für den Erhalt des Marzahner Standortes
Im Februar 2017 hatte der Knorr-Konzern angekündigt, den letzten deutschen Standort seines Tochterunternehmens Hasse & Wrede schließen zu wollen. Der Markt habe sich verändert und die Produktion in Marzahn sei wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll, hieß es in der damaligen Mitteilung.
Gut zehn Monate später scheint das Ende des Werkes an der Georg-Knorr Straße noch einmal abgewendet und die Produktionsverlagerung der Drehschwingungsdämpfer für Nutzfahrzeug- und Stationär-Motoren in das tschechische Liberec gestoppt worden zu sein.
Wichtige Zugeständnisse
Nach Protesten der von drohender Arbeitslosigkeit betroffenen 109 Arbeiter und Angestellten und nach Verhandlungen zwischen der Konzernleitung und dem Betriebsrat haben Vertreter der Konzernspitze jetzt den Erhalt des Standortes bekannt gegeben. „Wir konnten uns mit dem Betriebsrat, der in den letzten Tagen weitere Verbesserungsvorschläge mit den Mitarbeitern erarbeitet hat, auf eine gemeinsame Lösung verständigen, die den Verbleib von Hasse & Wrede sichert“, erklärte Klaus Deller, Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG.
Die zusätzlichen Beiträge der Belegschaft würden die betriebswirtschaftliche Lücke zu einer Verlagerungslösung zwar nicht vollständig ausgleichen, dennoch habe man sich für den Verbleib von Hasse & Wrede in Marzahn entschieden. Eine Entscheidung, die nicht zuletzt auch getroffen wurde, weil Berlin Gründungsstandort des Konzerns ist.
Letzter Standort
Knorr-Bremse gilt als einer der führenden Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Die rund 25.000 Mitarbeiter in 30 Ländern erwirtschaften 2016 einen Umsatz von rund 5,5 Milliarden Euro. Die Knorr-Bremse AG wurde 1905 in Lichtenberg gegründet. Die vom Unternehmen Anfang des vergangenen Jahrhunderts entwickelten Bremssysteme revolutionierten weltweit die Eisenbahntechnik. Nach diversen Unternehmensverlagerungen ist das Marzahner Werk Hasse & Wrede die letzte Berliner Produktionsstätte des Konzerns.
Text: Red /Ylla, Bild: Knorr Bremse AG