Neue „Ballot Bins“ sollen der fachgerechten Entsorgung von Zigaretten dienen und rufen Raucher durch die Nutzung zugleich zur Abstimmung auf
Für viele Raucher ist es keine große Sache: Schnips – und schon liegt der Zigarettenstummel auf dem Boden. Für die Umwelt stellt dies jedoch eine große Belastung dar. Sogenannte „Ballot Bins“ sollen daher der fachgerechten Entsorgung der Überbleibsel dienen. Im Bezirk hat die Berliner Stadtreinigung (BSR) kürzlich mehrere dieser Behältnisse montiert, die sich vorerst in einem dreimonatigen Testbetrieb befinden. Sie befinden sich am Boxhagener Platz sowie den U-Bahnhöfen Frankfurter Allee, Görlitzer Bahnhof und Hallesches Tor. Bereits seit Dezember 2019 gibt es im Volkspark Friedrichshain mehrere „Ballot Bins“ der Surfrider Foundation.
Abstimmen durch Entsorgung
Die rechteckigen Kästen haben zwei Schlitze und bieten so die Möglichkeit, durch die Entsorgung über eine Frage abzustimmen, die darauf gedruckt ist. Rauchern können etwa beantworten, ob der Wann- oder der Müggelsee der schönere See Berlins ist. „Seit Anfang 2020 befindet sich Friedrichshain-Kreuzberg auf dem Weg zum Zero Waste-Bezirk. Die Ballot Bins stellen dabei eine von zahlreichen Bausteinen dar, um der Verschmutzung des öffentlichen Raums entgegenzutreten“, so Bezirksstadträtin Clara Herrmann (Grüne).
Hochgiftige Stoffe
Wie das Bezirksamt deutlich macht, landen jedes Jahr mehrere Millionen weggeworfene Stummel auf den Straßen. Jeder davon enthält eine Vielzahl hochgiftiger Stoffe, wie Nikotin, Arsen, Blei Chrom oder Kupfer. Bei falscher Entsorgung können diese durch Regen ins Grundwasser gespült werden. Außerdem sind sie gefährlich für Kinder, die den herumliegenden Kippenrest womöglich in den Mund nehmen könnten. Vögel die einen Zigarettenstummel verschlucken können daran sterben.
Datum: 18. Mai 2020, Text: Redaktion, Bild: imago images/Frank Sorge