Senat und drei Bezirksämter wollen Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel veranstalten. 

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben Berlins Kulturleben zu großen Teilen lahmgelegt. Die Bezirksämter Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Pankow wollen die Kulturveranstaltungen nun gemeinsam mit dem Senat wiederbeleben – und es einfach in die Berliner Parks und Grünflächen verlegen.

Auf den Straßen, Plätzen und Parkanlagen soll sich dann eine „einzigartige Open-Air-Saison für Kunst, für Theater und Musik“ abspielen. Zunächst handelt es sich bei dem Konzept nur um einen Vorschlag, für den die Bezirksvorsteher nun aber in ganz Berlin werben. „Wir versuchen, Pandemieeindämmung und kulturelles Leben zu verbinden. Mit guten Schutzkonzepten probieren wir kleinteilige Formate aus. Ich freue mich sehr, dass die drei Bezirksbürgermeister vorangehen“, so Kultursenator Klaus Lederer (Linke).

Konkrete Pläne aus Lichtenberg

Konkrete Pläne äußert sein Parteigenosse aus Lichtenberg, Michael Grunst. Das Theater an der Parkaue habe bereits begonnen. Weitere Angebote, etwa an der Trabrennbahn oder am Prerower Platz, sollen folgen. Er wird unterstützt von Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf und Sören Benn (beide Linke) aus Pankow. „Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, auch zur Rettung der Kunst vor dem coronalen Tod. Licht, Luft und Sonne für die darstellenden Sparten ist ein Gebot der Stunde“, erklärt dieser.

Die Initiative greift auch den Vorschlag des Rates der Künste auf, in den nächsten Jahren in jedem Bezirk experimentelle Zukunftslabore einzurichten. Brachen, Plätze und leerstehende Gewerbeflächen könnten beispielsweise an Initiativen vergeben werden, um kreative Erlebnis- und Lernorte, Aktions- und Bewegungsräume zu schaffen.

Datum: 16. Juni 2020, Text: Katja Reichgardt, Bild: iStock/Getty Images Plus/Nektarstock