Yellow stop button on green background on Berlin bus

Im Streit um die Verlegung der Linie 133 rückt ein Kompromiss näher.

Bislang machten sich Tegeler Bürger dafür stark, die Buslinie 133 von der Berliner Straße ins Wohngebiet zwischen Eisenhammerweg und Veitstraße zu verlegen. Die BVG lehnt das ab. Nun liegt eine Alternative auf dem Tisch.

Ältere und eingeschränkt mobile Menschen würden besser ans Nahverkehrsnetz, die Humboldt-Bibliothek, Einkaufsmöglichkeiten in der Berliner Straße und an das Tegel-Center angeschlossen. So lautete bislang das Hauptargument der Anwohnergruppe für eine neue Route der Linie 133. Zudem sollen Gotteshäuser, Caritas, Kita und andere Anlaufstellen besser zu erreichen sein. Soziale und kirchliche Einrichtungen unterstützen die Forderung. Weil die Straßen ungeeignet für Busse seien, schließt die BVG diese Option aus.

Breite Zustimmung

Im Verkehrsausschuss zeichnete sich kürzlich ein möglicher Kompromiss ab. Dort stellte der für den Bezirk zuständige BVG-Mitarbeiter Gerd Freitag eine zusätzliche Busstrecke in Aussicht. Diese führt von der Mühle über den Tegeler Hafen in den Medebacher Weg bis zum Borsigturm zur Berliner Straße, dann auf der Berliner Straße zurück. Offen ist bislang, mit welcher Buslinie diese Strecke befahren werden kann. Der Vorschlag habe unter allen Fraktionen Zustimmung gefunden, wird berichtet. Auch Anwohner neigen der Idee zu. „So wäre die Vorgabe für Fußgänger, in einer Entfernung von 450 bis 500 Metern eine Haltestelle im öffentlichen Verkehr zu erreichen, erfüllt“, sagt Gisela Wetzel.

Frühes Stadium

„Die Lösung des Problems befindet sich in einem sehr frühen Stadium, der Vorschlag wird weiter diskutiert“, fasst BVG-Sprecherin Petra Reetz den aktuellen Stand zusammen. Den Bedarf hält sie für gegeben, auch wegen der zahlreichen neuen Arbeitsplätze auf dem Borsiggelände. Eine Aussage über die Machbarkeit erwartet sie für Anfang Dezember. Die von Anwohnern geforderte und auch von einem Antrag der SPD-Fraktion unterstützte „Traumroute“ – ausschließlich in Richtung Haselhorst – über Brunowstraße, Eisenhammerweg und Veitstraße bis zur Berliner Straße sei auch weiterhin kein Thema. Wegen der geringen Straßenbreite müssten Parkplätze weichen und Bäume stark beschnitten werden. „Unsere Busse kommen dort nicht durch“, sagt Reetz.

Bezirksstadträtin Katrin Schultze-Berndt (CDU) hat vorgeschlagen, einen Einsatz von „BerlKönig“-Fahrzeugen ins Auge zu fassen. Dabei handelt es sich um ein On-Demand-Ridesharing-Angebot, das Fahrgäste mit ihrem Smartphone aktivieren können. Die BVG testet den „BerlKönig“ derzeit innerhalb des östlichen S-Bahn-Rings. Ob das Angebot auf Randgebiete wie Tegel ausgedehnt werden wird, lässt die BVG momentan offen. Zuerst müsse die Resonanz im Pilot-Gebiet abgewartet werden.

Datum: 25. Oktober 2018. Text: Nils Michaelis. Bild: Thinkstock/iStock/JohnnyWalker61