Spazierengehen ist aktuell das liebste Hobby der Corona-geplagten Berliner. Darunter leiden zunehmend Pflanzen und Tiere in den Parks der Stadt.
So voll wie seit Beginn der Pandemie waren die Berliner Parks wohl selten. Trotz Winterwetter und kurzen Tagen zieht es auch jetzt jeden Tag Hunderte an die frische Luft – und in die Parkanlagen dieser Stadt. Dass das nicht ohne Folgen für die Natur bleibt, macht eine Mitteilung des Bezirksamts Mitte deutlich. Darin heißt es, dass vermehrt Vegetations- und Gehölzbereiche betreten werden.
Wenig Platz für Tiere und Pflanzen
„Diese Trampelpfade verdichten den Boden und zerstören die empfindlichen Frühblüher wie Blausterne, Buschwindröschen und Krokusse. Das Resultat sind verarmte Areale. An den Uferrändern führt das unerlaubte Betreten dazu, dass die Böschungen abrutschen und dort brütende Wasservögel keinen Platz mehr finden“, so die Behörde.
Totholz, das absichtlich liegen gelassen wird, um Insekten, Vögeln und Igeln Lebens- und Rückzugsräume zu bieten, wird entnommen, um daraus Hütten zu bauen oder Lagerfeuer zu entfachen. Die Beschäftigten des Straßen- und Grünflächenamtes müssen mit viel Aufwand die Hinterlassenschaften und Schäden beseitigen. Dabei sind Parks wie der Große Tiergarten, Schillerpark, Volkspark Humboldthain und Volkspark Rehberge eigentlich geschützte Gartendenkmale mit einer sensiblen Tier- und Pflanzenwelt.
Wichtiger Teil der Lebensqualität
Die für Grünflächen zuständige Bezirksstadträtin Sabine Weißler (Grüne) appelliert nun an die Parkbesucher, Rücksicht auf die dort lebenden Pflanzen und Tiere zu nehmen. „Unsere Parks in Mitte sind ein wichtiger Teil der Lebensqualität im Bezirk. Alle sollten darauf achtgeben, dass sie diese wertvollen Grünflächen auch in der aktuellen Zeit erhalten und für Mensch und Natur bewahren“, so Weißler.
Hundehalter sind aufgefordert, die generelle Leinenpflicht in Grünanlagen zu beachten und Verunreinigungen ihrer Tiere zu beseitigen. Trainingsgeräte dürfen nur so benutzt werden, dass Bäume und andere Vegetation nicht beschädigt werden. Und Müll soll immer in den dafür vorgesehenen Behälter entsorgt werden.
Datum: 29. Januar 2021, Text: kr/red, Bild: IMAGO / Seeliger