Robert Ringel war auch schon "Buch" in der Lebendigen Kiezbibliothek. Bild: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté
Robert Ringel war auch schon "Buch" in der Lebendigen Kiezbibliothek. Bild: STERNENFISCHER/Reginald Gramatté

Das Freiwilligenzentrum Sternenfischer hat Robert Ringel zum  „Stern des Monats“ für August gekürt- Er engagiert sich in der Lebendigen Kiezbbibliothek, wo Menschen Geschichten erzählen statt Bücher.

Seit seinem Schulabschluss engagiert Robert Ringel sich im sozialen Bereich, sowohl in seinem Beruf als Sozialarbeiter als auch im Ehrenamt.

Etwas Sinnvolles tun

„Auslöser für diese Entscheidung war mein Zivildienst im Treffpunkt Strohhalm in Schöneweide, einer Beratungs- und Begegnungsstätte. Dort habe ich erlebt, dass man mit sozialem Engagement etwas Sinnvolles macht, etwas, das die Gesellschaft voranbringen
und ein Stück besser machen kann. Bei meinem ersten Ehrenamt konnte ich dann zwei Leidenschaften bei der Initiative ‚Über den Tellerrand‘ kombinieren: die für soziale Arbeit und die fürs Kochen. Schon als Kind habe ich gern zugesehen, wenn mein Vater gekocht hat, mit viel Leidenschaft und Fantasie“, erzählt Robert Ringel von seinem Einstieg ins Ehrenamt.

Bibliothek der besonderen Art

Heute engagiert er sich in der Lebendigen Kiezbibliothek, ein gemeinsames Projekt
von offensiv 91 e.V. und InteraXion. Eine Bibliothek der besonderen Art, denn die „Bücher“, das sind Menschen mit ihren Geschichten. Viele Menschen denken, sie haben keine oder zumindest keine interessante Geschichte, aber fast jeder hat etwas erlebt, das lohnt, es anderen zu erzählen. „Es gibt aber auch Menschen, die sagen, dass ihnen keiner zuhört. Ihnen allen wollen wir einen Raum geben, ihre Geschichte zu erzählen. Jeder kann bei uns Buch sein“, sagt Robert Ringel. 

Dabei geht es besonders um Geschichten, die Migranten und auch Ostdeutsche zu erzählen haben. Beide haben oft große Umbrüche erlebt.

Erzählungen aus der Zeit der Wende

„Ich selbst war auch schon Buch und habe über meine Erlebnisse und Erfahrungen berichtet, die ich, geboren und aufgewachsen in Treptow-Köpenick, vor allem in der Zeit der Wende gemacht habe“, sagt Robert Ringel.

Vom Start an ist er im Team der Lebendigen Kiezbibliothek, hilft bei der Organisation und dabei, diese „einzigartige“ Bibliothek bekannter zu machen. Ein Ehrenamt, das mir viel Spaß macht. „Und ich höre spannende Geschichten, die ich sonst nie kennenlernen würde“, sagt Ringel.

Text: Sternenfischer/Claudia Berlin/red