Dass der vor fünf Jahren abgebrannte Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide nicht reaktiviert wird, ist seit geraumer Zeit bekannt. Zugeschüttet werden soll er. Und wann genau? Das wollte der Treptow-Köpenicker SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft jetzt vom Senat wissen.
Für den Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide, der nunmehr vor sechs Jahren wegen eines Brandes geschlossen und dann nicht mehr geöffnet wurde, ist laut Senat und Bezirksamt keine künftige Nutzung vorgesehen. Zwar hätte sich der Treptow-Köpenicker SPD-Abgeordnete Lars Düsterhöft eine Nachnutzung als Fahrradparkhaus oder als künstlerisch-kreativen Raum gewünscht. Das wurde jedoch schon Ende 2021 abgelehnt.
Tunnel gammelt weiter vor sich hin
Nun ist wieder mehr als ein Jahr vergangen und der Fußgängertunnel gammelt vor sich hin. „Ein Schandfleck direkt vor dem Einkaufszentrum Schöneweide“, ärgert sich Düsterhöft. Sechs Jahre lang ist hier rein gar nichts passiert, seitdem ein Brand den Tunnel unnutzbar machte. Das ärgert auch viele Anwohner. „Nicht nur, dass am S-Bahnhof seit Jahren saniert wird und hier alles schlimm aussieht, dieses Tunnelloch ist noch der Gipfel“, sagt eine alte Dame, die seit Jahrzehnten in Niederschöneweide lebt.
Vage Aussagen zum Rückbau vom Senat
Um einen genauen Zeitplan für den Rückbau des Fußgängertunnels hat Düsterhöft nun Anfang des Jahres das Abgeordnetenhaus in einer schriftlichen Anfrage gebeten. „Der Zeitraum für die Umsetzung der Rückbauleistungen ist von Ende 2023 bis Ende 2025 geplant, steht jedoch in Abhängigkeit der Finanzierung im Haushaltsplan des Landes Berlins“, so die Antwort. Also Ende dieses Jahres. Vielleicht, wenn nichts dazwischen kommt.
Die Bauarbeiten müssen laut Senat in mehrere Bauphasen unterteilt werden, was die lange Dauer des Rückbaus erklären soll. Für den ersten Teil gebe es noch keine Ausschreibung für etwaige Baufirmen, sie seien aber immerhin in Vorbereitung, sagt die Senatsverwaltung.
Zum historischen Mosaik, das sich noch im Tunnel an der Wand befindet und das Düsterhöft retten möchte, äußerte sich die Verwaltung ebenso kryptisch: „Im Rahmen des weiteren Planungs- und Abstimmungsprozesses wird die weitere Vorgehensweise berücksichtigt und abgestimmt.“
Text: Sara Klinke