Ein „urbanes Laboratorium“: Der Natur Park Schöneberger Südgelände ist mit dem Carlo Scarpa Preis ausgezeichnet worden.
Die internationale Auszeichnung würdigt Orte, die landschaftsarchitektonisch hervorstechen und historische mit naturbezogenen Aspekten vereinen. Das teilt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit. Der Preis wird von der italienischen Benetton Studien- und Forschungsstiftung (Fondazione Benetton Studi Ricerche, Treviso) vergeben.
Das Gelände betone dank der „Mischung aus verlassenen Bahnanlagen, ausgedehnten Vegetationsbereichen und künstlerischen Interventionen den Dialog menschlicher Präsenz und dem Werden der Natur“, habe es seitens der Jury geheißen. Es handele sich „um ein urbanes Laboratorium, in dem Experimente der Stadtökologie und unterschiedliche soziale Bedürfnisse aufeinandertreffen“.
Angelika Schöttler, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management, freut sich über die Würdigung der Leistungen des Bezirks und der Grün Berlin GmbH, der landeseigenen Entwicklerin und Betreiberin des Natur Parks.
Vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten
„Immer wieder wird deutlich, wie wichtig grüne Flächen mit vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bürger sind“, so die SPD-Politikerin. „Der Natur Park Schöneberger Südgelände zeigt, auf welche herausragende Weise die Schaffung solcher Räume realisiert werden kann.“
Der Natur Park hat eine lange und intensive Geschichte hinter sich. Ursprünglich fungierte er in den 1920er-Jahren als Tempelhofer Rangierbahnhof. In den 80er-Jahren verhinderte eine Bürgerinitiative die Rodung, die Gegner der Bahnhofsplanung plädierten für eine Aufwertung des Geländes als Naturpark.
Wichtig fürs Klima
„Schon 1982 stellte ein Klimagutachten die enorme Bedeutung des Südgeländes für die Kaltluftentstehung fest“, so das Bezirksamt. Aufbauend auf politischen Initiativen und internationaler Unterstützung wurde der Natur Park ab dem Jahr 1996 umgesetzt.
Mehr Informationen zum Natur Park Südgelände gibt es auf der Internetseite der GrünBerlin GmbH.
Text: red/nm