Vor Ort im Werk in Marienfelde: Mercedes-Chef Ola Källenius, die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, Siemens-Vorstand Cedrik Neike und Mercedes-Produktionsvorstand Jörg Burzer. Bild: IMAGO/Mike Schmidt
Vor Ort im Werk in Marienfelde: Mercedes-Chef Ola Källenius, die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, Siemens-Vorstand Cedrik Neike und Mercedes-Produktionsvorstand Jörg Burzer. Bild: IMAGO/Mike Schmidt

Krise war gestern: Der Mercedes-Benz-Standort in Marienfelde macht sich auf in die elektrische Zukunft.

In Marienfelde befindet sich der älteste Fertigungsstandort von Mercedes-Benz. Am 23. September nahm dort das Kompetenzzentrum für Digitalisierung „Digital Factory Campus“ offiziell seinen Betrieb auf.

In Marienfelde werden Digitalisierungs-Tools entwickelt und erprobt, die im globalen Produktions-Netzwerk von rund 30 Werken zum Einsatz kommen. Damit geht das Unternehmen einen weiteren Schritt in Richtung digitale Produktion und treibt seine Transformation weiter voran, heißt es aus dem Bezirksamt. Außerdem sollen Elektromotoren gebaut werden. In den nächsten fünf Jahren wird dafür ein dreistelliger Millionenbetrag investiert.

„Werk übernimmt Pionierrolle“

Gleichzeitig werde der Campus Trainings- und Qualifizierungszentrum mit innovativen Ansätzen hinsichtlich der digitalen Umsetzung im globalen Netzwerk. In den vergangenen zwölf Monaten wurden viele Beschäftige von Mechanikern zu „Junior Software-Entwicklern“ ausgebildet. „Das Werk Marienfelde übernimmt somit eine Pionierrolle, denn die Produktion des Verbrennungsmotors läuft in absehbarer Zeit aus.“

Die Transformation des Werks stärke den Zukunftsstandort Berlin, seine industrielle Produktion und Wettbewerbsfähigkeit.

Neben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Stefan Franzke, Geschäftsführer der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, war auch Tempelhof-Schönebergs Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) bei der Eröffnungsveranstaltung vertreten.

„Übergang in eine neue Ära“

„Der Mercedes-Benz Digital Factory Campus Berlin ist ein wichtiger Produktionsstandort in Tempelhof-Schöneberg“, erklärte Oltmann im Anschluss. „Er nimmt eine Schlüsselposition bei der digitalen Transformation des Unternehmens ein und zeigt gleichzeitig wie wir den Übergang in eine neue Ära gemeinsam gestalten können.“

Marienfelde baut bislang vor allem Komponenten und Motoren für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Der letzte Dieselmotor hat das Werk in der vergangenen Woche verlassen, wie Standortleiter Matthias Ziege sagte. 70 Beschäftige arbeiteten nun im Digital-Campus, eine dreistellige Zahl werde angestrebt.

Die Elektromotoren-Produktion soll 2025 beginnen. Insgesamt plant Mercedes weiterhin, die Zahl von 2350 Beschäftigten am Standort zu behalten. Vor zwei Jahren hatten Arbeitnehmervertreter noch den Wegfall der Hälfte der Arbeitsplätze in dem 1902 eröffneten ältesten Mercedes-Werk befürchtet.

Aktuell arbeiten in Marienfelde circa 2.400 Beschäftigte für Mercedes Benz.

Text: red/nm/dpa