Pilotprojekt in Schöneberg: Deutschlands erste schwul-lesbische Kita soll im Frühjahr 2023 am Südkreuz eröffnet werden.
In der Einrichtung werden sich 93 Mädchen und Jungen von klein auf mit der schwul-lesbischen Lebenswelt auseinandersetzen, berichten „B.Z.“ und „Berliner Zeitung“.
Die Einrichtung wird ein Teil vom sogenannten „Lebensort Vielfalt am Südkreuz“ an der Ella-Barowsky-Straße 27/28. In dem Gebäude plant die Schwulenberatung Berlin ein Mehrgenerationenhaus für homo-, bi-, trans- und intersexuelle Menschen, eine Beratungsstelle und Pflegeplätze.
Hinzu kommt die Kita, die aus den Einrichtungen „Rosarote Tiger“ und „Gelbgrüne Panther“ bestehen wird. Dort soll vorgelebt werden, wie es ist, schwul oder lesbisch zu sein. Demnach wird es sich bei den Erzieherinnen und Erziehern um lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und intergeschlechtliche Menschen handeln.
Platz für 93 Kinder
Insgesamt 93 Kinder sollen am Südkreuz betreut werden. 60 Voranmeldungen gibt es bereits. Jungen und Mädchen müssten noch nicht wissen, ob sie schwul oder lesbisch sind, wird berichtet. Alle Kinder würden aufgenommen. Es kämen Anmeldungen von Regenbogenfamilien, aber auch von Berlinern, die einfach in der Nähe wohnen.
Eine Mutter, die mit ihrer Partnerin gemeinsame Kinder hat, begrüßt die Gründung der neuen Regenbogen-Kita. „So einen Schutzraum haben sich die Regenbogenfamilien in unserem Bekanntenkreis schon lange gewünscht“, sagte sie der „Berliner Zeitung“. „Etliche haben in Kitas durchaus schon Diskriminierungserfahrungen gemacht.“
Die Idee, eine schwul-lesbische Kita zu gründen, hatten Peter Duden und Marcel de Groot von der Schwulenberatung Berlin schon vor Jahren. Entwickelt habe sie sich aus der Beratungsarbeit, in der sie täglich mit Menschen tun haben, die erst zu einem sehr späten Zeitpunkt in ihrem Leben den Mut finden, zu ihrer Identität zu stehen.
Fertigstellung im Frühjahr
Seit dem Jahr 2020 befindet sich der „Lebensort Vielfalt am Südkreuz“ im Bau. Im kommenden Frühjahr soll alles fertig sein.
Text: nm