An der Nathanael-KIrche am Grazer Platz wurden die Pakete abgeliefert. Von dort gehen sie in die Ukraine. Bild: Verein der Freunde des Willi-Graf-Gymnasiums
An der Nathanael-KIrche am Grazer Platz wurden die Pakete abgeliefert. Von dort gehen sie in die Ukraine. Bild: Verein der Freunde des Willi-Graf-Gymnasiums

Engagierte Schüler brachten die Dinge ins Rollen: Drei Gymnasien aus Steglitz-Zehlendorf haben eine großangelegte Hilfsaktion für Geflüchtete in der Ukraine auf die Beine gestellt. Weitere Aktionen sollen folgen.

Großer Andrang herrschte dieser Tage Auf dem Hof des Willi-Graf-Gymnasiums. Eltern von Schülern dieser Schule in Lichterfelde sowie des Lilienthal- und des Goethe-Gymnasiums luden 97 Kartons mit Sachspenden in Autos und brachten sie zum Verein Ukraine-Hilfe Berlin am Grazer Platz. Hinzu kamen Isomatten, Rollatoren und Krücken.

Die ukrainischen Schüler der Willkommensklasse des Willi-Graf-Gymnasiums halfen mit, die Kartons zweisprachig zu beschriften.“Die Schüler aller drei Schulen halten es für selbstverständlich, Menschen in Not zu helfen“, sagt Julia Müller, die Vorsitzende des Vereins der Freunde des Willi-Graf-Gymnasiums.

 


 

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Die Ukraine-Hilfe Berlin transportiert die Hygieneartikel nach Kamjanske, einer Stadt in der Region Dnipropetrowsk. Dort kommen viele Binnenflüchtlinge an. „Der Kontakt zur dortigen Caritas kam über eine Mutter eines Schülers aus der Willkommensklasse am Willi-Graf zustande“, berichtet Julia Müller. Drei der Willkommensschüler stammen aus der Region Dnipropetrowsk. Die Ukraine-Hilfe Berlin ist seit Anfang Mai im Kontakt mit der dortigen Caritas.

Eine Lkw-Ladung war das Ziel

Auf Initiative des Willi-Graf-Gymnasiums war zum gemeinsamen Sammeln von Sachspenden aufgerufen worden. Es sollte ein Lkw gefüllt werden, der mit diesen Gütern in die Ukraine geschickt werden kann. Die Schüler der drei Schulen hatten sich untereinander informiert und jeweils das Sammeln organisiert.

Das Willi-Graf-Gymnasium habe schon mehrere Unterstützungsaktionen für Menschen in der Ukraine auf den Weg gebracht. Müller: „Kurz nach Ausbruch des Krieges gründete sich an der Schule eine ,Willi-hilft‘-Gruppe, die aus Schülern, Lehrern, Eltern, Schulleitung, Schulsozialarbeitern und dem Förderverein besteht.“

In einer ersten Sachspendensammelaktion seien Anfang März gleich 56 Kartons zusammengekommen. In einer Aktion „Weiße Rosen für die Ukraine!“ wurden Mitte März auf dem Wochenmarkt Lichterfelde Ost innerhalb von drei Stunden 300 weiße Rosen verteilt und rund 2.300 Euro gesammelt. Insgesamt seien zwischen Anfang und Ende März rund 11.500 Euro zusammengekommen. Die Summe wurde an das Deutsche Rote Kreuz und an die Ukraine-Hilfe-Berlin überwiesen.

Weiße Rosen in der Schloßstraße

Eine nächste Aktion bereitet  das Willi-Graf-Gymnasium bereits vor. Es soll wieder eine „Weiße Rosen für die Ukraine“-Aktion werden. Vielleicht diesmal in der Schloßstraße, um möglichst viele Spender anzusprechen. Müller hofft, dass die Spendenbereitschaft nicht nachlässt: „Der Krieg ist ja noch lange nicht zuende. Und damit auch nicht die Not vor Ort.“

Text: red/nm