Die Eisenbahnsiedlung wurde in den Jahren 2018 und 2019 saniert. Bild: Philip Winkelmeier
Die Eisenbahnsiedlung wurde in den Jahren 2018 und 2019 saniert. Bild: Philip Winkelmeier

Die Eisenbahnsiedlung in Lankwitz steht seit Jahren leer. Die Linksfraktion fordert vom Bezirksamt, Druck auf die Deutsche Wohnen auszuüben.

In einem Antrag der Linksfraktion wird das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf gebeten, umgehend auf die Deutsche Wohnen einzuwirken, dass die zum Teil bereits seit Jahren leerstehenden Wohnungen in der Eisenbahnersiedlung in Lankwitz für die Unterbringung geflüchteter Menschen zur Verfügung gestellt werden.

Sollte die Deutsche Wohnen dies nicht zusagen, wüsse der Leerstand über die möglichen Maßnahmen, die das Zweckentfremdungsverbotgesetz beinhaltet, geahndet und entsprechend in einem ersten Schritt mit einem Bußgeld belegt werden. Die Linksfraktion geht von mindestens 100 Wohnungen aus, die seit anderthalb Jahren leerstehen.

Unklar ist allerdings, wem die Wohnungen gehören. Eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion hatte ergeben, dass die Deutsche Wohnen die Objekte in der Eisenbahnersiedlung lediglich verwaltet.

Ungenutztze Wohnungen

„Der Leerstand in der Eisenbahnersiedlung ist seit langer Zeit bekannt“, heißt es zur Begründung. Das vorherige, bis 2021 von CDU und Grünen dominierte Bezirksamt habe keine Veranlassung gesehen, die Deutsche Wohnen in die Pflicht zu nehmen, diesen Wohnraum wieder zu Wohnzwecken zur Verfügung zu stellen. Offensichtlich würden diese Wohnungen auch nicht als Umsetzwohnungen benötigt oder genutzt.

„Das ist angesichts des Wohnungemangels ein politischer Skandal – in Zeiten, in denen Berlin akut mehrere Tausend Kriegsflüchtlinge aufnimmt und unterbringen muss, wird es endlich Zeit, hier aktiv Einfluss zu nehmen.“

Die um 1920 erbaute Eisenbahnsiedlung wird durch die Seydlitzstraße und Bellingstraße in vier Bereiche unterteilt. Sie besteht aus insgesamt sechs Wohnblöcken mit unterschiedlich großen Höfen. Im Zuge der Sanierungen der Wohnungen und dem Ausbau mehrerer Dachgeschosse wurden in den Jahren 2018 und 2019 auch die Freiflächen saniert und aufgewertet.

Text: red/nm