Letzte Ruhestätte auf dem Waldfriedhof Dahlem: Ein Teil der sterblichen Überreste könnte von NS-Opfern stammen. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter
Letzte Ruhestätte auf dem Waldfriedhof Dahlem: Ein Teil der sterblichen Überreste könnte von NS-Opfern stammen. Bild: IMAGO/Jürgen Ritter

Es sind Überreste aus Deutschlands dunkelster Zeit: Die bei Grabungen auf dem Campus der Freien Universität (FU) Berlin gefundenen menschlichen Knochen sollen Ende März auf dem Waldfriedhof in Dahlem bestattet werden.

Dabei soll es eine öffentliche Trauerfeier geben, wie die FU, die Max-Planck-Gesellschaft und das Landesdenkmalamt Berlin am Montag mitteilten. Die Bestattung am 23. März soll demnach nicht religiös und nicht „eurozentristisch“ ablaufen.

„Die in mehreren Grabungen geborgenen menschlichen Knochen stammen von Opfern aus Verbrechenskontexten, insbesondere aus Sammlungen im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik“, hieß es. Den wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge könne ein Teil der Knochen auch von Opfern nationalsozialistischer Verbrechen stammen. Die Herkunft könne aber nicht eindeutig rekonstruiert werden.

Nach Angaben der FU wurden erstmals 2014 bei Sanierungsarbeiten menschliche Gebeine und Knochen von Tieren gefunden. Eine Arbeitsgruppe sollte daraufhin weitere Erkenntnisse zu den Funden zusammentragen. Die bei mehreren Grabungen gefundenen menschlichen Überreste bestehen demnach aus etwa 16.000 „überwiegend stark fragmentierten“ Knochen.

Text: dpa