Pilzberatung im Botanischen Garten mit Hansjörg Beyer. Bild: G. Hohlstein, Botanischer Garten Berlin
Pilzberatung im Botanischen Garten mit Hansjörg Beyer. Bild: G. Hohlstein, Botanischer Garten Berlin

Viele Menschen verbinden mit Wildpilzen vor allem die Monate September bis November. Einige Pilzarten kommen aber speziell im Winter oder im Frühjahr vor. Die sehr begehrten Morcheln (Morchella) beispielsweise wachsen hierzulande hauptsächlich in den Monaten April und Mai.

Doch Vorsicht! Bei manchen Menschen kommt es nach dem Genuss von Morcheln zu neurologischen Symptomen, die aber meist nicht schwer sind. Zu vermeiden sind in jedem Fall überalterte Exemplare und der Verzehr großer Mengen. Übertrieben werden darf hier ohnehin nicht, soweit es um „wilde Populationen“ geht: Diese Morcheln stehen in Deutschland nämlich unter eingeschränktem Naturschutz, dürfen also nur in kleinerer Menge zum Eigenbedarf gesammelt werden.

Morchel nicht mit Frühjahrslorchel verwechseln

Verwechselt werden können Morcheln mit der hochgiftigen Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta), die ab Mitte März in den sandigen Kiefernwäldern Brandenburgs wächst. Das in dem Pilz enthaltene Gift lässt sich zwar teilweise entfernen – aber das reicht nicht immer, um schwere Vergiftungen mit Leberschädigungen zu vermeiden. Zudem besteht der Verdacht, dass Frühjahrslorcheln mit langfristig auftretenden schweren Erkrankungen in Verbindung stehen.

Diese Pilze sprießen im Frühjahr

Neben Morcheln und Lorcheln gibt es noch zahlreiche weitere Pilze, die im Frühling erscheinen. Einer von ihnen ist der cremeweiße, essbare Mairitterling (Calocybe gambosa). Er hat jedoch mit dem Ziegelroten Risspilz (Inosperma erubescens) einen sehr giftigen Doppelgänger, der ebenfalls im Frühjahr vorkommt. Beide Arten sind in Berlin und Brandenburg regelmäßig zu finden. „Wer sich nicht sicher ist, ob ein Pilz giftig ist oder nicht, sollte unbedingt die Pilzberatung aufsuchen“, rät Hansjörg Beyer, Pilzberater im Botanischen Garten Berlin.

Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung sollte jedoch der Giftnotruf (rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 030 – 19240 für die Region Berlin-Brandenburg) oder medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Kostenlose Pilzberatung im Botanischen Garten:

Wann: Jeden Montagnachmittag (am 17. April 2023 von 15.00 bis 16.00 Uhr, ab 24. April jeweils von 14.00 bis 16.00 Uhr)

Wo: Botanikschule, Raum E05, Unter den Eichen 5, 12203 Berlin.

Weitere Informationen und alle Termine: www.bo.berlin/de/Pilzberatung

Text: red