Wo gibt's in Berlin den besten Kaffee? Wo den besten Flohmarkt? Und wo muss man unbedingt mal essen gehen? Kim Fisher sagt's uns in "Dit is mein Berlin". Foto: Christoph Köstlin
Wo kann man in Berlin entspannen? Wo gibt's den besten Flohmarkt? Und wo muss man mal essen gehen? Kim Fisher verrät es uns. Foto: Christoph Köstlin

Berlin ist bunt, laut und groß, für uns alle gibt es in den zwölf Bezirken der Hauptstadt noch viel zu entdecken. In unserer Rubrik “Dit is mein Berlin” verraten prominente Berliner und Berlinerinnen ihre liebsten Orte zum Entspannen, Essen und Erleben.

Dieses Mal mit Moderatorin, Sängerin und Autorin Kim Fisher, die am 3. April zum Konzert im Tipi am Kanzleramt lädt und dort vor allem Songs aus ihrem Album Was fürs Leben (2022) live performen wird. “Ein echtes Herzensding”, wie Fisher sagt. Dabei wird sie zeigen, dass ihre Musik, die von Mut zum Risiko, vergangenen Lieben und der Schönheit des Scheiterns erzählt, ebenso vielfältig ist wie sie selbst.

Aufgewachsen ist Kim Fisher in Reinickendorf, lange Zeit wohnte sie vor allem in den Randbezirken der Hauptstadt. Heute lebt sie in Charlottenburg und verriet uns einige ihrer liebsten Ecken in ihrem Kiez und weit darüber hinaus.


Wie meine Westentasche kenne ich… Charlottenburg! Seit ich zuhause ausgezogen bin, bin ich hier irgendwie hängengeblieben. Wir wohnten immer eher in den Randbezirken von Berlin. Ich bin sehr gut behütet aufgewachsen, mal im Norden der Stadt, dann wieder im Süden. Aber ich brauchte immer ewig, um an den Kudamm zu kommen. Deshalb habe ich mir geschworen, wenn ich groß bin, ziehe ich da mal hin.

Um zu entspannen, fahre ich gerne nach… Lübars, auch weil ich dort meine Kindheitserinnerungen habe. Damals war das noch richtig dörflich, heute ist schon etwas mehr los, trotzdem gehe ich dort immer noch gerne mit Freunden spazieren.

Die schönsten Konzerte erlebt man im… Tipi am Kanzleramt, wo ich am 3. April auch auftreten werde. Wenn es das noch nicht geben würde, müsste man es erfinden! Wenn man Berlin mit all seinen Brüchen und all seinen herrlichen Wundersamkeiten verstehen will, ist das Tipi einfach das allergeilste. Jeder ist dort so, wie er ist und jeder darf so sein, wie er will. Eine geile Atmosphäre, es ist alles so locker und ungezwungen – man muss da einfach mal hingehen!

Der beste Buchladen in Berlin ist… Hacker und Presting in der Leonardstraße! Wenn man nicht eh schon ein tolles Buch im Geschäft entdeckt, kriegen sie alles innerhalb weniger Stunden bestellt. Die Verkäuferin kennt so viele gute Bücher und berät mich jedes Mal exzellent. Der Kiez um den Laden herum ist auch toll.

Den besten Kaffee gibt es im… SETS Café in der Schlüterstraße 36, unter anderem deshalb, weil die schon Hafermilch angeboten haben, als der Rest daran noch gar nicht gedacht hat. Mir schmeckt es einfach besser, und der Kaffee ist auch sonst super.

Mein Lieblings-Eisladen ist… Eis Hennig am Mariendorfer Damm, damit bin ich quasi aufgewachsen. Für ein halbes Jahr musste ich als Kind einmal quer von Nord nach Süd zur Schule fahren. Also mit der S-Bahn von Tegel bis Alt-Mariendorf, jeden Morgen und jeden Nachmittag, von Endstation zu Endstation. Nach der Schule gab es dann immer ein Eis beim Eis Hennig, für eine Mark halb Mokka, halb Vanille. Wunderbar war das!

Für ein erstes Date würde ich… einfach raus in die Natur gehen. Eine Zeit lang dachte ich, ein erstes Date müsste möglichst absurd sein, auf der Bowlingbahn oder so. Inzwischen denke ich mir, einfach zusammen rausgehen, den Hund mitnehmen und die Natur genießen, das ist doch am besten, um sich kennenzulernen. Schön im Wald spazieren gehen, da kann man sich super unterhalten. Oder doch im Café? Denn wenn das erste Date schlecht läuft, kann man da wenigstens schnell wieder weg (lacht).

Meinen Feierabend-Drink trinke ich… am liebsten bei mir zuhause oder bei Freunden. Wir wollen aber auch mal wieder in die Victoria Bar in der Potsdamer Straße, die ist super! Die Betreiber sind echte Persönlichkeiten und sehr smart. Die Bar ist genauso cool wie nett, das hat man selten.

Am besten tanzen kann man… bei mir zuhause. Ich habe meinen besten Freundinnen zur Corona-Zeit kleine Discolichter geschenkt. Als wir uns nicht treffen durften, haben wir einfach alle eine Wohnzimmer-Disco gemacht und uns gegenseitig Videos geschickt, so waren wir alle miteinander verbunden. Blöd nur, dass ich jetzt das tanzen draußen verlernt habe (lacht).

„Ich liebe die Victoria Bar, die ist genauso cool wie nett, das gibt’s selten.“

Kim Fisher

Den besten Flohmarkt gibt es… am Preußenpark, Ecke Hohenzollerndamm. Dort gibt es sowohl profesionelle Verkäufer als auch Second-Hand-Stände, da kann man noch echt gute Sachen entdecken. Den kenne ich, weil Udo Walz und René Koch gefühlt ihr Leben lang jeden Samstag diesen Markt besuchten.

Richtig gut essen gehen kann man… im 893 in Charlottenburg, das liebe ich, genau wie alle anderen Restaurants von Duc Ngo. Es ist zwar etwas teurer, doch das japanische Essen dort ist es auch wert. Hohe Qualität und eine wahnsinnig lässige, coole Atmosphäre. Ebenfalls zu empfehlen ist das Kuchi, das auch von Duc betrieben wird.

Am besten fit halten kann man sich… im Aspria am Berliner Kudamm. Das ist spektakulär schön, das habe ich mir jetzt mal für drei Monate in Vorbereitung auf mein Konzert im Tipi am Kanzleramt und den Frühling gegönnt. Es gibt dort etliche Kurse und eine wunderbare Dachterrasse zum Entspannen nach dem Training.

Interview: Sascha Uhlig