Ausweis
Abbildung des Opfer des Faschismus-Ausweises von Otto Muhs, 1947 Bild: Entschädigungsstelle Berlin

Am 10. August, 15 Uhr, verlegt die Jugendgeschichtswerkstatt Spandau gemeinsam mit der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas Stolpersteine am Grundstück Seeburger Weg 16 in Staaken.

Das Ehepaar Otto und Jasmine Muhs lebte im heutigen Seeburger Weg 16 in Staaken, wo auch die Verlegung stattfinden wird. Es gehörte den Zeugen Jehovas an. Verlegt werden die Stolpersteine von Auszubildenen des SOS-Kinderdorf in Gatow.


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Seit 1932 betriebt das Ehepaar Muhs eine Gärtnerei auf dem Grundstück Seeburger Weg 16, auf dem sie auch wohnten. Dort versteckten sie später junge Männer, die den Wehrdienst verweigerten.

Naziterror überlebt

Im Dezember 1942 wurden beide aufgrund ihrer illegalen Tätigkeit für die Zeugen Jehovas von der Gestapo verhaftet. Otto Muhs gelang während der Untersuchungshaft die Flucht und er lebte über 2 Jahre bis zum Kriegsende versteckt bei Freunden.

Seine Frau Jasmine Muhs wurde wegen „Wehrkraftzersetzung“ verurteilt und in verschiedenen Zuchthäusern inhaftiert. Beide überlebten den Naziterror.

Nach der Stolpersteinverlegung wird die Veranstaltung in der ganz in der Nähe befindlichen Jugendfreizeiteinrichtung Räcknitzer Steig 10 fortgeführt.

Hans-Rainer Sandvoß, ehemals Gedenkstätte Deutscher Widerstand, wird einen kleinen Vortrag über die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus halten.