Neues Gartenfeld Spandau
So könnte die künftige Bebauung auf der Insel Gartenfeld aussehen. Im Hintergrund ist die historische Belgienhalle zu erkennen.

Für das Wohnviertel „Das Neue Gartenfeld“ in Spandau sind weitere Weichen gestellt worden.

Das Quartier „Das Neue Gartenfeld“ im Osten von Spandau wird laut den Planern mehr als 10.000 Menschen Wohn- und Gewerberaum bieten. Für die Bebauung der ehemaligen Kabel-Produktionsstätte wurde jetzt ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Die Bauherren, die die Planungsgemeinschaft „Das Neue Gartenfeld“ bilden, haben einen Vertrag mit zwei Energiedienstleistern unterzeichnet, um ein eigenständiges „Quartierswerk Gartenfeld“ auf den Weg zu bringen.

„Smart City“ auf der Insel Gartenfeld

Dieses soll nicht nur die effiziente Energieversorgung des neuen Viertels planen, bauen und betreiben, sondern auch umfangreiche Versorgungsdienstleistungen für eine „Smart City“ erbringen.

Für das ganzheitliche Angebot investieren die Partner, darunter die Gasag, einen „hohen zweistelligen Millionenbetrag“ unter anderem in nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung, E-Ladelösungen, Parkplatz-Management und Sharing-Angebote. Das teilt die Planungsgemeinschaft mit.

Staus vermeiden

Leihfahrzeuge sollen dazu beitragen, das zu erwartende zusätzliche Verkehrsaufkommen aufzufangen und Dauerstaus rund um das künftige Quartier zu vermeiden.

Dazu erklärt Eva Weiß vom an der Planungsgemeinschaft beteiligten Wohnungsunternehmen Buwog: „Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit dem Konsortium. Damit sind wir einen sehr wesentlichen Schritt weiter in Richtung Realisierung des neuen Stadtteils Gartenfeld gegangen.“

Bezirk und Senat am Zug

Und weiter: „Nun brauchen wir die Unterstützung von Bezirk und Senat, um gemeinsam die Voraussetzungen für den neuen Wohnraum zu schaffen, den Berlin so dringend benötigt.“

In dem Quartier entstehen auf einer rund 31 Hektar großen Fläche über 3.700 Wohnungen, 600 Gewerbeeinheiten und umfangreiche Gemeinschaftsflächen und -einrichtungen, die eine „hohe soziale, funktionale und gemeinwohlorientierte Durchmischung ermöglichen“, wie es seitens der Planungsgemeinschaft heißt.

Mobilitätsstarkes Stadtquartier

Die Planungsgemeinschaft für „Das Neue Gartenfeld“, der neben der Buwog die UTB Projektmanagement GmbH sowie Genossenschafen angehören, hatte bereits in der Vorplanungsphase Leitlinien für eine „innovative und zukunftsfähige Versorgungsinfrastruktur“ festgelegt.

Das darin erklärte Ziel ist, ein bedarfsorientiertes, emissionsarmes und mobilitätsstarkes Stadtquartier zu entwickeln. Nachhaltigkeit, effiziente Energieerzeugung sowie die hohe Nutzerfreundlichkeit über eine digitale Plattform und Bezahlbarkeit seien zentrale Ankerpunkte des Quartierswerks.

Bebauungsplan bis Ende 2022

Am Quartiersrand soll ein Mobility Hub geschaffen werden. 50 Prozent der Stellplätze werden mit Lademöglichkeiten versehen sein. Geplant sind rund 250 Fahrzeuge für die E-Sharing-Flotte, darunter Autos, Fahrräder und Roller. Innerhalb des Quartiers sind Micro-Hubs vorgesehen.

Der Bebauungsplan für das Quartier wurde 2015 aufgestellt. Zurzeit läuft die Abwägung der erneuten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Mit einer Auslegung der Ergebnisse und Beteiligung der Öffentlichkeit wird im Sommer 2022 gerechnet, die Festsetzung des Bebauungsplans wird Ende 2022 erwartet, um schnellstens mit den Hochbaumaßnahmen beginnen zu können.

Text: red/nm, Visualisierung: COBE Berlin GmbH