Ob fehlende Mitarbeit oder unentschuldigte Fehlen: Schuldistanz hat viele Gesichter und viele Ursachen. In Spandau ist der Handlungsbedarf besonders groß. Der Bezirk setzt auf ein besseres Miteinander der Behörden.
Dieser Tage fiel der Startschuss für ein verbessertes koordiniertes Verfahren im Umgang mit Schuldistanz zwischen dem Bezirk Spandau und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Feste Ansprechpartner
Im Rahmen einer digitalen Auftaktveranstaltung unter der Federführung der Schulaufsicht Spandau wurden die Ergebnisse der AG Schuldistanz präsentiert. Es handelt sich dabei um drei Dokumente, die ein verbindliches Vorgehen und feste Ansprechpartner definieren: der Handlungsplan zum Umgang mit Schuldistanz in Spandau, der Handlungsleitfaden für Schulhilfekonferenzen sowie der Vorbereitungsbogen für Schulhilfekonferenzen.
„Spandau ist einer der Bezirke mit den meisten schuldistanzierten Schülerinnen und Schülern“, beschreibt Bildungsstadtrat Frank Bewig die Lage. „Obwohl es bereits viele erfolgreiche Ansätze und Projekte zum Umgang an den Schulen gibt, braucht es zwingend die Unterstützung durch unsere bezirklichen Stellen und eine ämterübergreifende Zusammenarbeit.
Kein Kind soll auf der Strecke bleiben
Nur so könne man das Problem Schuldistanz nachhaltig in den Griff bekommen und dafür sorgen, dass kein Schüler auf der Strecke bleibt, so der CDU-Politiker.
Das neue Handlungskonzept wurde von einem multiprofessionellen Team aus Schulleitungen, Mitarbeitenden der Schulsozialarbeit, der Schulaufsicht Spandau sowie des Bezirksamtes – insbesondere aus den Bereichen Jugend, Gesundheit und Schule – erarbeitet.
Ziel ist es nun, die drei Dokumente flächendeckend bei den beteiligten Stellen im Bezirk und im Senat bekanntzumachen und als verbindliche Handlungsgrundlage für Spandau zu etablieren.
Herausforderung für viele Betroffene
„Schuldistanz ist eine Herausforderung für viele verschiedene Betroffene, für die Eltern, die Schule und natürlich die jungen Menschen selbst“, so Jugendstadtrat Oliver Gellert. Der Grünen-Politiker sieht in dem neuen Konzept zur ämterübergreifenden Zusammenarbeit einen weiteren und guten Baustein für das bezirkliches Hilfe- und Unterstützungssystem.
„Der neu erarbeitete Spandauer Handlungsleitfaden wird allen Akteuren mehr Handlungssicherheit geben und die Abläufe im Sinne der Kinder und Jugendlichen verbessern“, erklärte Janika Jarling, Referatsleiterin der Außenstelle Spandau der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Text: red/nm