Angsträume in der Stadt: Dieses Problem betrifft Frauen aller Altersklassen. Bild: IMAGO/René Traut
Angsträume in der Stadt: Dieses Problem betrifft Frauen aller Altersklassen. Bild: IMAGO/René Traut

Zum Internationalen Frauentag am 8. März startet die Kampagne „Sicherheit für Mädchen und Frauen im öffentlichen Raum in Reinickendorf“.

In Reinickendorfer Mädchen- und Fraueneinrichtungen sowie Freizeiteinrichtungen kommunaler und freier Träger sowie unter Mitwirkung der Reinickendorfer Volkshochschule sind dazu unterschiedlichste Formate und Projekte geplant. Das teilt das Bezirksamt Reinickendorf mit.

Bei den Angeboten stehen Prävention, Sichtbarkeit und Sensibilisierung für das Thema im Mittelpunkt. So gibt es Angebote für Mädchen und Frauen, die dem Empowerment (deutsch: Befähigung) und der Selbstverteidigung dienen. Aber auch Tipps und Hinweise zur Sicherheit werden gegeben. Enden soll diese Aktion mit dem Internationalen Mädchentag am 11. Oktober.

Erhöhtes Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Raum

„Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass mit dieser Kampagne nicht nur auf das Thema der häuslichen Gewalt aufmerksam gemacht wird, sondern ebenfalls darauf, dass Mädchen und Frauen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Raum haben“, so Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD).

Birigt Haase, Gleichstellungsbeauftragte des Bezirks: „Obwohl die Wahrscheinlichkeit für Mädchen und Frauen zu Hause viel größer ist, Opfer von Gewalt zu werden, ist das mulmige Gefühl abends und nachts allein auf den Straßen unterwegs zu sein, sehr groß.“

Handlungsbedarf in Berlin

Dass es Handlungsbedarf gibt, zeige eine Umfrage der Menschenrechtsorganisation Plan International von 2020. Mehr als 940 Frauen hatten auf interaktiven Karten öffentliche Räume in Berlin, Hamburg, München und Köln markiert, die sie als sicher oder unsicher empfanden. Von mehr als 1.000 markierten Orten wurden 80 Prozent als unsicher gesehen.

Aus Erfahrungsberichten in der Frauen- als auch Mädchenarbeit sei die Situation durchaus auf Reinickendorf übertragbar. „Dunkle Parks, wenig beleuchtete Straßen, unbeleuchtete Unterführungen und Hauseingänge machen Angst oder lösen zumindest Gefühle des Unwohlseins aus“, heißt es aus der Verwaltung. Und dies bezieht sich durchaus auf alle Altersgruppen.

Weitere Informationen zur Kampagne gibt es auf der  Website der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirkes Reinickendorf.

Text: red, Bild: