Im Bezirk Reinickendorf wächst der Widerstand gegen rechte Hetze.
Im Bezirk Reinickendorf wächst der Widerstand gegen rechte Hetze. Bislang wurde er unter anderem von den "Omas gegen rechts" getragen.

Flagge zeigen gegen Querdenker und rechte Hetze: Das ist das Ziel eines neuen Bündnisses in Reinickendorf.

In Reinickendorf hat sich jetzt das „Wie umgehen mit Corona? Bündnis für Solidarität und gegen rechte Unterwanderung“ gebildet. Es will den „Spaziergänger-Demos“ gegen die Corona-Maßnahmen offensiv und kreativ auf der Straße Paroli bieten. Andererseits will es Menschen, die sich aus Unwissenheit über die Gruppierungen im Hintergrund diesen Demonstrationszügen anschließen, Aufklärung und Gespräche anbieten.

Anlass sind die wiederholten öffentlichen Aktionen der Querdenker im Bezirk Reinickendorf. Am letzten Montag fand zum zweiten Mal eine Demo in Tegel statt, die sich gegen angebliche „Zwangsmaßnahmen“ und „Gefahren für die Demokratie“ im Zuge der Coronabekämpfung gerichtet habe, wie das Bündnis mitteilt. Bei diesen Demos seien „äußerst rechte Gruppierungen mit kruden Weltbildern“ mobilisiert worden.

Sichtbares Zeichen

Dem Bündnis gehören bislang die Reinickendorfer „omas-gegen-rechts-berlin“, die SPD, Grüne, FDP und Die Linke an. „Uns als Bündnis ist vor allem eine solidarische, gemeinwohlorientierte, wissensbasierte und den Tatsachen entsprechende Politik und der Schutz aller Menschen wichtig und wir wenden uns explizit gegen die Instrumentalisierung der Pandemie für antidemokratische und hart rechte Gedanken und Ideen“, heißt es in einer Mitteilung.

Und weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass die Gesellschaft in der Breite solidarisch ist und sie die Maßnahmen mitträgt, auch wenn es immer wieder wichtig ist, den richtigen Weg zu diskutieren.“ Die Reinickendorfer werden aufgerufen, sich dem Bündnis anzuschließen und dem Treiben der Demo „Reinickendorf steht auf“ sichtbar und vielstimmig jeden Montag ab 18 Uhr entgegenzutreten.

Text: red/nm, Bild: IMAGO/Jürgen Ritter