Im Reich der Gartenzwerge gehen rätselhafte Dinge vor sich. Bild: IMAGO/snapshot
Im Reich der Gartenzwerge gehen rätselhafte Dinge vor sich. Bild: IMAGO/snapshot

Bei der Frage, wie 105.000 Euro aus den Kassen des Pankower Bezirksverbandes der Gartenfreunde verschwinden konnten, tappen die Behörden weiter im Dunkeln.

Auch Wochen nach Bekanntwerden des Skandals wiesen Funktionäre des Vorstandes, die nach einer Rücktrittswelle im Amt verblieben waren, die Verantwortung von sich. Selbst eine Anzeige des Landes Berlin wegen des Verdachts auf Veruntreuung von Geld für die Verwaltung landeseigener Gärten führte bislang nicht dazu, dass sich die Summe wieder anfindet. Darüber berichtet die „Berliner Morgenpost“.

Demnach machte der frühere Vorstand keine Anstalten, eine Nachzahlung zu tätigen. Von dort hieß es, das Geld sei längst bezahlt. Aufseiten des Bezirksamtes Pankow soll es falsch verbucht worden oder verschwunden sein. Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) widersprach dieser Darstellung. Rückendeckung erhielt sie aus den Reihen von Kleingartenvereinen.

Neutraler Wirtschaftsprüfer

Vom Berliner Landesverband der Gartenfreunde kam jetzt ein Lösungsvorschlag: Ein neutraler Wirtschaftsprüfer könnte den Fall durchleuchten. Ob der Pankower Bezirksverband die Empfehlung annimmt, war zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe offen.

Im Ausschuss für Grünanlagen des Bezirks stellt man sich viele Fragen, berichtet das Blatt. Steckt hinter der mutmaßlichen Unterschlagung von Pachteinnahmen und Gebühren, die nicht an das Land Berlin abgeführt wurden, noch mehr? Oliver Simon (FDP), der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, fragt sich, wie ein solches Problem über Jahre unerkannt bleiben konnte. Zumindest das pflichtwidrige Handeln müsse auch anderen Verbandsvertretern bekannt gewesen sein.

Große Erwartungen richten sich an den neuen Vorstand des Bezirksverbandes. Für den 24. März war die Wahl angesetzt.

Text: nm