Schatten über der grünen Idylle: Offenbar wurden mindestens 105.000 Euro veruntreut. Bild: IMAGO/Funke Foto Services

Mehr als 100.000 Euro sind aus der Kasse des Kleingarten-Verbandes Pankow verschwunden. Das ist möglicherweise nur die Spitze des Eisberges.

Offenbar sind mindestens 105.000 Euro aus den Kassen des Bezirksverbandes der Kleingartenfreunde in Pankow veruntreut worden. Darüber berichtet die „Berliner Morgenpost“. Die Polizei ermittelt.

Gab es auf schwarze Kassen im Reich der Gartenzwerge? Diese Frage wird dieser Tage nicht nur unter Laubenpiepern diskutiert. Nach dem Rücktritt der Pankower Verbandsvorsitzenden Viola Kleinau in Folge von Strafanzeigen durch das Land Berlin und den Bezirk ist eine Abteilung mit über 5.000 Gärtnern ohne Führung. Am 24. März soll bei einer außerordentlichen Versammlung die Nachfolge geregelt werden.

Was wussten andere Verbandsvertreter?

Lässt sich dadurch die Finanzaffäre auflösen? Im Ausschuss für Grünanlagen des Bezirks wachsen die Zweifel, berichtet das Blatt. Steckt hinter der mutmaßlichen Unterschlagung von Pachteinnahmen und Gebühren, die nicht an das Land Berlin abgeführt wurden, noch mehr?

Oliver Simon, der stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, fragt sich, wie ein solches Problem über Jahre unerkannt bleiben konnte. Zumindest das pflichtwidrige Handeln müsse auch anderen Verbandsvertretern bekannt gewesen sein.

Der FDP-Politiker hatte aber auch eine gute Nachricht: Kleingärtner, deren Pacht verschwunden ist, müssen keine Kündigung ihrer Parzellen droht. Dies habe das Bezirksamt zugesichert.

Text: nm