Ein Wohnhaus an der Fritz-Erler-Allee in der Gropiusstadt. Bild: IMAGO/Schöning
Ein Wohnhaus an der Fritz-Erler-Allee in der Gropiusstadt. Bild: IMAGO/Schöning

Bei Kulturangeboten ist in der Gropiusstadt Luft nach oben. Eine neue Kooperation bringt Kultur und Kunst direkt vor die Haustür.

In Zusammenarbeit mit dem Kunstnetzwerk Berlin Mondiale fördert das landeseigene Wohnungsunternehmen Degewo die Bespielung von kreativen „Knotenpunkten“ in der Großsiedlung im Süden von Neukölln.

Geplant sind beispielsweise Siebdruckworkshops für Kinder und Jugendliche, Tanzvorstellungen, Nachbarschaftsfeste und vieles mehr. „Das geht alles nur, weil die Degewo als Eigentümerin an einer nachhaltigen Entwicklung der Nachbarschaft interessiert ist, und nicht einfach nur die Häuser in drei Jahren an den nächsten Hedgefonds weiterverkauft“, sagte Bezirksstadtrat Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne) dem „Tagesspiegel“.

Lebenswertes Umfeld

„Kunst und Kultur sind wichtige Bausteine für ein lebenswertes Umfeld und eine positive Quartiersentwicklung, denn sie bauen Barrieren ab, bringen Menschen zusammen und fördern das nachbarschaftliche Miteinander“, teilt die Degewo zu den Hintergründen der Kooperation mit.

Sabine Kroner von der Berlin Mondiale sprach gegenüber dem „Tagesspiegel“ von einer Kooperation, die allen nütze: Künstlern, die Räume für ihre Ideen suchen, Nachbarn, die nach der Einsamkeit aus Pandemiezeiten endlich wieder ins Gespräch kommen wollen. Durch eine stärkere Identifikation mit dem Kiez würden die Menschen auch pfleglicher mit diesem umgehen, sind sich alle Beteiligten sicher. Wichtig sei auch, die Lebensbedingungen in einem Kiez zu verbessern, der durch viele prekäre Wohnverhältnisse geprägt wird.

Auftakt auf dem Apfelsinenplatz

Kürzlich fand eine Auftaktveranstaltung mit Mitmachangeboten für Menschen aller Altersklassen statt. Auf dem Gelände der Apfelsinenkirche der Ev. Kirchengemeinde am Joachim-Gottschalk-Weg wurde ein buntes Programm mit orientalischer Live-Musik und Performances geboten. Auf dem „Apfelsinenplatz“ gab es Workshops zu Henna-Tattoos, Textildruck und Stickerei für Kinder, Jugendliche und Familien.

Dem Projekt in der Gropiusstadt sollen weitere folgen: Eines startet demnächst in Marzahn am sogenannten „Platz ohne Namen“ nahe der Max-Herrmann-Straße, wo die Degewo ihr derzeit größtes Bauvorhaben hat.

Berlinweites Netzwerk

Bei der Berlin Mondiale handelt es sich um ein berlinweites Netzwerk von Kulturpraktikern und Künstlern der urbanen Praxis im Kontext Migration, Asyl und Exil. Mehr dazu gibt es online.

Text: red/nm