Hoch stehendes Grundwasser macht vielen Hauseigentümern im Rudower Blumenviertel zu schaffen. Der Senat will eine gemeinschaftliche Brunnenanlage fördern und die bisherige Brunnengalerie abschalten. Die Neuköllner CDU-Fraktion wirft der Landesregierung vor, sich aus der Verantwortung zu stehlen.
„Die Unterstützung gemeinschaftlicher Brunnenanlagen durch den Senat ist aus Sicht der Fraktion unzureichende Symptombekämpfung, zumal die Verantwortung damit im Wesentlichen auf die Anwohner abgewälzt wird“, teilt ein Sprecher der Neuköllner CDU-Fraktion auf Anfrage mit.
Und weiter: „Die Fraktion hat sich stets für den Erhalt der Brunnengalerie ausgesprochen und verurteilt die Abschaltung scharf.“ Senat und Bezirk seien in der Verantwortung, den Anwohnern umfassende Unterstützung zu leisten und eine zentrale Lösung für das Grundwasserproblem zu finden. Die Fraktion fordert zudem, dass die Grundwasserabsenkung zur Daseinsvorsorge gezählt wird.
Ein altbekanntes Problem
In der Neuköllner Bezirkspolitik werden seit Langem, vor allem vonseiten der CDU, Forderungen an den Senat erhoben, Hauseigentümer beim Kampf gegen die hohen Pegelstände stärker zu unterstützen.
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat vor Kurzem angekündigt, Anwohnern Unterstützung für eine gemeinschaftliche Brunnenanlage zur Grundwasserregulierung anzubieten.
Heißt konkret: Das Land übernimmt die Planung, die Bürger hingegen den Bau und Betrieb. Voraussetzung ist allerdings, das sich mindestens 200 Mitwirkende finden. Die 1997 errichtete Brunnengalerie wird abgeschaltet.
Brunnengalerie bleibt einsatzbereit
Für die nächsten ein bis zwei Jahre wird die Brunnengalerie für einen Notbetrieb betriebsfähig gehalten. Die Anlage erreiche ein Drittel der Anwohner des Blumenviertels, so die Senatsverwaltung.
Diese bietet zusätzlich weiterhin Unterstützung für die Errichtung kleinerer, dezentraler Brunnenanlagen an, sofern dies Anwohner wünschen. Auch hier finanziert das Land die Planungskosten.
Text: Nils Michaelis