Mehrdeutige Wunsch- und Schreckensbilder sind in der Ausstellung "Sumpf der Wunder" zu sehen. Bild: Barnabás Sebessy
Mehrdeutige Wunsch- und Schreckensbilder sind in der Ausstellung "Sumpf der Wunder" zu sehen. Bild: Barnabás Sebessy

Seltsame Erscheinungen und wunderliche Zeichen: In der Kunstbrücke am Wildenbruch in Neukölln wird am 29. Juli eine neue Austellung eröffnet.

Wie sehen zeitgenössische Zukunftsprojektionen aus? Brauchen wir gegenwärtig dystopische Bilder als Spiegel der Realität, um Missstände anzuprangern, Protest zu
mobilisieren und Veränderung zu initiieren?

Antworten auf diese Fragen (oder zumindest Ideen dazu) bietet die Ausstellung „Sumpf der Wunder“ an der Kunstbrücke am Wildenbruch (Weigandufer, Ecke Wildenbruchbrücke). Am 29. Juli, um 18 Uhr, wird sie feierlich eröffnet.

Viele Krisen

„Gerade in einer Zeit, in der zahlreiche und gleichzeitige Krisen unsere
Welt beherrschen, werden zukunftskritische Fragen und Perspektiven immer
drängender“, heißt es in einer Ankündigung. „Verlassene, urbane und industrielle Räume bieten dabei eine Fläche für kulturelle und subkulturelle Erscheinungen, Aktivitäten und
Protestbewegungen.“

Die Kunstbrücke am Wildenbruch, lange Zeit selbst einer dieser urbanen Zwischenorte, sieht sich als Ausgangspunkt für verschiedene, mit dem Raum interagierenden Kunstwerke. „In teils ernsten, teils poetischen oder karikaturistisch humorvollen
Arbeiten setzen sich die Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung mit unserer
Realität und aktuellen dystopischen Zukunftsvisionen auseinander.“

Protest und Ausbruch

Sie reflektieren aber auch die Möglichkeiten von Protest und Ausbruch
daraus. „Hypothetische, absurde und pseudo-dokumentarische Szenarien
geben Einblicke in eine mögliche Neuordnung unserer Welt.“ Doch diese
Zukunftsvisionen sind nie eindeutig, sondern liefern mehrdeutige Wunsch-
und Schreckensbilder.

Die Kunstschau „Sumpf der Wunder“ läuft bis zum 30. Oktober. Weitere Informationen gibt es online.

Text: red