Friedrich Rehmer gehörte einem Kreis von Nazi-Gegnern rund um den Widerstandskämpfer John Rittmeister an. Bild: CommonsWikimedia/OTFW, Berlin
Friedrich Rehmer gehörte einem Kreis von Nazi-Gegnern rund um den Widerstandskämpfer John Rittmeister an. Bild: CommonsWikimedia/OTFW, Berlin

Für den NS-Widerstandskämpfer Friedrich Rehmer ist ein Stolperstein in der Harzer Straße verlegt worden.

Friedrich Rehmer kam 2. Juni 1921 zur Welt und wuchs in Neukölln auf. Als junger Heranwachsender engagierte er sich in der Bündischen Jugend und schloss sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten einer Gruppe von Bündischen Jugendlichen an, die sich der Vereinnahmung durch das nationalsozialistische Regime verweigerten.

Im Juni 1941 wurde Friedrich Rehmer zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront verlegt. Nach einer schweren Beinverletzung wurde er im Januar 1942 in das als Kriegslazarett umgewandelte Britzer Krankenhaus eingeliefert. Die Erlebnisse an der Ostfront befeuerten seine Ambitionen, dem Nationalsozialismus  ein schnelles Ende zu bereiten, heißt es aus dem Bezirksamt Neukölln.

Protest gegen Propaganda-Ausstellung

Rehmer gehörte einem Kreis von Nazi-Gegnern rund um den Widerstandskämpfer John Rittmeister an. Seine Berichte über die deutschen Kriegsverbrechen in Osteuropa innerhalb der Rittmeister-Gruppe sowie an andere Verwundete im Britzer Lazarett verstand er als Beitrag zum Sturz des Nazi-Regimes.

Im Mai 1942 unterstützte der 20-Jährige zudem eine Zettelklebaktion der Gruppe um den Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen, bei der im öffentlichen Raum gegen die Nazi-Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ protestiert wurde.

Nach dieser Aktion wurde er am 29. November 1942 im Kriegslazarett verhaftet und am 18. Januar 1943 vom Reichskriegsgericht wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ sowie wegen „Kriegsverrat“ zum Tode verurteilt. Am 13. Mai 1943 wurde Friedrich Rehmer in Plötzensee ermordet.

Jeder kann Stolpersteine stiften

Die Verlegung des Stolpersteins an der Harzer Straße 33 wurde von Stolperstein-Paten und Mitgliedern der Britzer Initiative „Hufeisern gegen Rechts“ begleitet.

Stolpersteine erinnern an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt oder ermordet wurden. Eingelassen werden sie vor dem letzten Wohnort. Jeder Mensch kann einen Stolperstein stiften. Für den Bezirk Neukölln koordiniert das Museum Neukölln die Stolpersteinverlegungen. Weitere Informationen gibt es online.

Text: red/nm