Auch bei Bundeswehrsoldaten beliebt: die Berliner Currywurst (hier mit Beilage). Bild: IMAGO/Schöning
Auch bei Bundeswehrsoldaten beliebt: die Berliner Currywurst (hier mit Beilage). Bild: IMAGO/Schöning

Frieden schaffen mit Currywürsten? Das wäre sicherlich zu viel verlangt. Wohl aber kann diese Köstlichkeit die Seele von Soldaten im Auslandseinsatz streicheln.

Die Currywurst: In Berlin findet sie immer ihr Publikum. Nun hat sie auch den Nahen Osten erobert. Genauer gesagt: ein Feldlager des UNIFIL-Einsatzes der Bundeswehr im Libanon. Dort, im Camp Martin nahe der Mittelmeerküste, fand kürzlich die erste „Currywurst-Andacht“ statt, heißt es in einer Mitteilung.

Zu diesem Termin hatte die Militärseelsorge eine besondere Überraschung parat: ein echtes Berliner Original, die „Curry im Glas“ von Curry-Paule aus Neukölln, neben Konnopke und Curry36 einer der bekanntesten Anbieter des Berliner Snack-Klassikers. Durchgeführt wurde die Andacht vom aktuell stationierten Militärdekan Ernst Raunig, der sich hierzu von einer Currywurst-Andacht in Mali in 2021 habe inspirieren lassen. Diesmal jedoch mit einer Neuköllner Currywurst.

900 Currywürste geordert

„Wir haben lange nach der perfekten Wurst für diese Aktion gesucht und waren von der ‚Curry im Glas‘ von Andreas Kämpf sofort überzeugt. Wichtig sind für derlei Einsätze neben dem Geschmack natürlich auch die Haltbarkeit und die möglichst einfache Zubereitung“, erklärt Henning Klausing von der OASE-Einsatzbetreuung.

Insgesamt 900 Würste im Glas habe der Verein bisher bei Curry-Paule bestellt. Die OASE-Einsatzbetreuung ist eine gemeinsame Initiative der Evangelischen und Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS/KAS) und unterstützt die Soldatinnen und Soldaten in den weltweiten Einsatzgebieten der Bundeswehr mit vielfältigen Betreuungsmaßnahmen.

Gemeinsam realisieren sie aus christlicher Motivation Betreuungsprojekte, die zu den Bedürfnissen der Männer und Frauen im Einsatz passen – bereits seit über 25 Jahren und in enger Zusammenarbeit mit der Militärseelsorge.

Ein Stück Heimat

„Dass meine ‚Curry im Glas‘ in so entlegene Ecken der Erde gelangt, hätte ich mir nicht träumen lassen“, schwärmt Andreas Kämpf, alias Curry-Paule, laut der Mitteilung. „Dass für die Soldatinnen und Soldaten meine Wurst ein Stück Heimat darstellt, macht mich wirklich stolz!“

Im Rahmen des UNIFIL-Einsatzes überwachen internationale Truppen die Seegrenzen des Libanon. Außerdem werden Angehörige der libanesischen Streitkräfte ausgebildet, diese Aufgaben selbst durchführen zu können.

Gut möglich also, dass Neuköllner und Berliner Currywürste dort noch viel weitere Kreise ziehen.

Text: red/nm