Die Ankündigung der Commerzbank, weitere acht ihrer bislang 36 Bankfilialen im Stadtgebiet zu schließen, sorgt im Westen der Stadt für einige Kritik.

Die geplanten Schließungen seien Teil der bundesweiten Minimierung der Standorte, teilte die Bank mit. Hauptgrund für die Schließungen sei die Zunahme des Online-Bankings. Unter den acht Berliner Standorten, deren Ende nun besiegelt ist, befinden sich auch die Filialen an der Uhlandstraße sowie an der Blissestraße in Wilmersdorf. Die CDU im Bezirk sieht in dem Filialsterben genauso wie in dem Verlust vieler Postfilialen einen Nachteil vor allem für ältere Berliner. „Seit längerer Zeit kämpfe ich mit den Bürgerinnen und Bürgern auch für den Erhalt der Postfiliale in der Kreuznacher Straße. Ich bin guter Hoffnung, dass die Postfiliale erhalten bleibt“, erklärt Stefanie Bung, Wilmersdorfer Kandidatin der CDU für das Abgeordnetenhaus.

Unzumutbare Wege für ältere Menschen

Weniger optimistisch ist die Prognose für die Bankstandorte. Die Commerzbank erklärte zuletzt, dass in der Pandemie auch viele Menschen über 65 zu den Onlineservices der Bank gewechselt seien. Das Wegfallen der Dienste vor Ort sieht Bung dennoch kritisch. „Bei aller Freude über die zunehmende Digitalisierung wünschen sich gerade ältere Bürgerinnen und Bürger, die weniger digital affin als Jüngere sind, für ihre Bank und Postgeschäfte eine Filiale in ihrer Wohnnähe. Ich habe für deren Anliegen großes Verständnis, da längere Wege älteren Menschen nicht zuzumuten sind.“

Neben den beiden Standorten in der City West soll auch eine Moabiter Filiale noch in diesem Herbst geschlossen werden. Gegen das Post- und Bankenfilialsterben in den Kiezen hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Proteste von Anwohnern und Politikern gegeben. 

Datum: 13. Juli 2021, Text: kr, Bild: IMAGO/Petra Schneider