Blick auf die eingerüsteten Kolonnaden hinter dem Pergamonmuseum.
Blick auf die eingerüsteten Kolonnaden hinter dem Pergamonmuseum. Foto: Joerg Carstensen/dpa

Überraschende Entwicklung auf der Museumsinsel: Das Pergamonmuseum in Berlin muss wegen weitreichender Sanierungsarbeiten jahrelang komplett geschlossen bleiben.

Die Komplettschließung ab Oktober machten am Montag die zuständige Stiftung Preußischer Kulturbesitz und das ausführende Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Berlin bekannt. Das von 1910 bis 1930 erbaute Haus ist der wohl bekannteste Teil der Museumsinsel im Herzen Berlins und gehört zusammen mit den anderen vier Gebäuden seit 1999 zum UNESCO-Welterbe.

Über eine Million Besucher pro Jahr

Im Pergamonmuseum sind die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst integriert. Es ist eins der wenigen deutschen Museen, die jährlich mehr als eine Million Menschen anziehen. Vor Corona waren es 2019 immer noch 804.000 Besucherinnen und Besucher, obwohl bereits Teile des Museums zur Sanierung geschlossen waren.

Ursprünglich war geplant, durch die Einteilung der umfangreichen Bauarbeiten in zwei Abschnitte stets einige Teile des Museums geöffnet lassen zu können. Diese Pläne haben sich nun geändert.

Schließung ab Oktober

Bereits seit 2013 ist der Bauabschnitt A mit dem Nordflügel sowie dem berühmten Pergamonaltar im Zentraltrakt geschlossen. Er soll 2027 wieder zugänglich sein. Am 23. Oktober schließt nun Abschnitt B. Erst 2037 soll das gesamte Pergamonmuseum wieder offen sein.

Die Kosten des Projekts sind gewaltig. Der erste Teil hat den Angaben zufolge 489 Millionen Euro gekostet. Für den zweiten Teil sind 722,4 Millionen Euro einkalkuliert. Durch verschiedene Risiken und Preissteigerungen könnten Prognosen nach noch 295,6 Millionen Euro dazukommen. Damit beliefen sich die Gesamtkosten auf 1,5 Milliarden Euro.