Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand.
Der Täter muss lebenslang ins Gefängnis. Bild: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt: Wegen Mordes an einer Mutter und ihrer neun Jahre alten Tochter ist ein 34-jähriger Mann zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Das Berliner Landgericht sprach den Angeklagten am Montag des Mordes in zwei Fällen schuldig. Die Richter stellten zudem eine besondere Schwere der Schuld fest. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert und erklärt, viele Fragen seien offen.

Der Mann soll seine 38-jährige Nachbarin am 29. Februar 2020 in ihrer Wohnung in einem Plattenbau im Stadtteil Marzahn mit 37 Messerstichen getötet haben, um nach Geld und Wertgegenständen suchen zu können.

Festnahme nach einem Monat

Als die Tochter der Frau auf den Angriff aufmerksam geworden sei, habe er auch das Mädchen umgebracht, um seine Identifizierung als Täter zu verhindern. Der Angeklagte sowie die Opfer stammen aus Afghanistan. Der gelernte Kfz-Mechaniker und dreifache Vater wurde knapp einen Monat nach der Tat festgenommen.

DNA-Spuren an den Opfern führten die Polizei zu ihm. Für die Tatzeit habe der Angeklagte zudem kein Alibi, sagte der Staatsanwalt. Zudem habe er später im Gefängnis einem Mitinsassen die Tat gestanden.

Revision erwartet

Die Verteidiger erklärten, es gebe für ihren Mandanten kein Motiv für eine solche Hass- und Wuttat. In der Familie ihres Mandanten habe es keine Geldnot gegeben. Das grauenvolle Tatbild wirke eher wie eine Racheaktion. Es wird mit Revision gegen das Urteil gerechnet.

Quelle: dpa